Station B2 (Innere Medizin und Gastroenterologie), Endoskopie, Notaufnahme, Intensivstation
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
2/2024 bis 3/2024
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Vorab: Ich bin im fünften Semester und das war meine erste Krankenhaus-Famulatur, daher habe ich zwar noch nicht so viele persönliche Vergleichsreferenzen, aber man hört ja von Kommilitonen so einiges, daher müsste die Bewertung grundsätzlich realistisch sein :)
Zunächst einmal war mein Ziel den großen Fachbereich der Inneren Medizin möglichst breit in einem kleineren Haus kennenzulernen.
Das KH Thuine bietet dafür ideale Voraussetzungen:
Beworben hatte ich mich für die Station B2 („Innere und Gastroenterologie“) unter der Leitung von Herrn Dr. Kordecki. Da er primär Gastroenterologe und Diabetologe ist, liegt dort natürlich der Schwerpunkt. Weil Thuine aber keine separate Kardiologie hat, werden auf der B2 auch kardiologische Patienten konservativ behandelt, z.B. mit entgleister Herzinsuffizienz, was ich sehr interessant finde.
Vom Tagesablauf her ging es morgens mit der Frühbesprechung um 7:45 Uhr los. Dort wurden die Assistenzärzte auf die verschiedenen Abteilungen Station, Notaufnahme, Funktionsbereich und Intensivstation verteilt und das Tagesprozedere besprochen. Ich war zeitgleich mit einer anderen Famulantin da und wir durften uns immer aussuchen, was wir gerne sehen wollen. Das finde ich einen enormen Vorteil zu festen Einteilungen bzw. Aufgaben für Famulenten (hört man leider oft von anderen Häusern…). Meistens haben wir morgens zunächst der zuständigen PA bei den täglichen Blutentnahmen geholfen, um dort unsere Fähigkeiten zu verbessern (Internistische Patienten machen einen zum Profi, ich sag nur meist ältere Patienten und exsikkiert :) ). Großes Lob an die Kollegin übrigens, die uns auch sehr geduldig das Viggo legen beibrachte, da konnte man super viel lernen! Zu Dritt waren die Blutentnahmen morgens schnell erledigt, sodass man sich für den Rest des Tages das Interessanteste raussuchen könnte. Oft sind wir dann in die Endoskopie gegangen, dort konnte man von Herrn Dr. Kordecki, aber auch vom leitenden OA sehr viel lernen. Auch die weitere Funktionsdiagnostik bei der OA wie Ultraschall sowie Punktionen sind sehr lehrreich. Ansonsten begleitete man bis zum Mittag meistens die Assistenzärzte bei der Stationsvisite, bei der man viel zu Medikamenten und Therapieanpassung lernen konnte. Teilweise waren wir auch bei der Intensiv-Visite dabei (wenn gerade spannende internistische Fälle da waren). Ab mittags wurde es dann meist ruhiger, da haben wir die Zeit genutzt und sind in die Notaufnahme gegangen. Dort konnte man den zuständigen Assistenzarzt begleiten und auch viel Praktisches lernen, z.B. EKGs auswerten, Laborparameter, Röntgen-Thorax etc..
Gelernte/Verbesserte praktische Fähigkeiten:
- Blutentnahme (venös und arteriell)/ Zugänge legen
- EKGs, Röntgen-Thorax und BGAs auswerten
- Körperliche Untersuchung
- Ultraschall
- ärztliche Leichenschau
- bei Gastroskopie mit Chefarzt kurz selber endoskopieren dürfen (Highlight am letzten Tag!)
Sonstige Highlights der Famulatur:
- Gesamtes Endoskopie-Spektrum gesehen: Gastro, Kolo, Endo-Sono, ERCP, PEG-Anlage
- Assistenz bei Pleura- und Aszitespunktionen
- Teilnahme an Konferenzen: Tumor-Board (wöchentlich), M&M-Konferenz (monatlich., da werden Sterbefälle diskutiert)
- Notfallmaßnahmen z.B. bei O2-Abfall während Endoskopie
Zusammenfassend kann ich eine Famulatur in Thuine uneingeschränkt weiterempfhelen. Ich konnte in den vier Wochen sehr viel lernen und mitnehmen. Besonders muss ich hervorheben, dass man sich als Student nie als „fünftes Rad am Wagen“ gefühlt hat, weil einem von der Pflegekraft bis zum Chefarzt jeder gerne bei Fragen etwas erklärt hat, was heutzutage in Zeiten des Personalmangels keinesfalls selbstverständlich ist!
Zum Organisatorischen bietet Thuine auch viel, man kann eine nette Unterkunft gestellt bekommen (Ich bin am WE gependelt), das Mittagessen ist kostenlos (sehr lecker!) und man erhält eine Aufwandsentschädigung von 400€, da sollten sich andere Krankenhäuser mal ein Beispiel dran nehmen…
Freizeittechnisch biete Thuine für junge Menschen jetzt nicht so viel, aber das war für mich kein Problem, ich hab nachmittags/abends meist sowieso noch Inhalte vom Tag nachgearbeitet. Für Aktive findet sich außerdem Lingen in unmittelbarer Nähe.
Fazit: Klare Weiterempfehlung!
Bewerbung
Zwei Monate vorher per Mail an das Chefarztsekretariat von Herrn Dr. Kordecki.