Ich habe für 30 Tage in der Anästhesie des FNK famuliert. Da ich Semester überlappend famuliert habe war ich der einzige Famulant zusammen mit einem PJler und einer PH Studentin der Fliedner Fachhochschule. Dafür kamen jede Woche Blockpraktikumsstudierende der UK Düsseldorf für ein paar Stunden mit denen man sich dann ggf. koordinieren muss wo man hingeht. Manchmal haben die Ärzte das übernommen. Ich war praktisch nur im OP. An 1 Tag bin ich bei der Prämed mitgegangen, 1 Tag mit zu den Sectios und starren Bronchos. 1mal bin ich auch freiwillig bei der Schmerzvisite mitgegangen. Intensivstation war ich leider gar nicht und hatte auch nicht den Eindruck, dass es erwünscht sei da mitzugehen.
Man bekommt leider keinen Schlüssel. Daher muss man morgens immer vorm OP warten bis jemand kommt und einen in den OP Bereich und die Umkleide lässt. Dadurch war freie Bewegung z.B. zum Essen gehen im Gebäude schwierig. Es wird aber mittags immer warme vegetarische Suppe in den OP Aufenthaltsraum gebracht woran man sich auch bedienen darf und man ist auch sehr hinterher, dass du deine Pause bekommst. Dort gibt es auch Wasser und theoretisch Schließfächer, wobei die abschließbaren alle belegt sind und nur paar frei sind, wo der Schlüssel fehlt. Kaffee und noch mehr Wasser gibt es im Aufenthaltsbereich der Anästhesie.
Es gibt 8 OP Säle im Zentral OP, die alle Recht kalt sind, wobei der Saal 1 und die Einleitung 1 etwas separiert und wärmer waren, da dort Montags und Mittwochs die Kinder-OPs stattfinden. Wenn Ihr Kinderanästhesie und Kinder-OPs sehen möchtet umbedingt Montag und Mittwochs fragen ob ihr da mitkönnt oder zu Saal 1 gehen. Ansonsten waren idR. 2 Säle AC, 2 Gyn, 2 Ortho/Unfall, 1 Plastische- und 1 Thoraxchirurgie.
ATAs und OTA waren alle zu mir ganz nett und größtenteils kamen auch alle gut miteinander klar. Lediglich ein Gyn OA und ein Thoraxchirurg hatten manchmal etwas Stress gemacht. Die CAs hatte ich kaum kennengelernt. Der plastische OP war meist der lockerste und lustigste. Dort finden auch viele Mastektomien in Rahmen eine Frau zu Mann OP statt.
Jeden Mittwoch findet um 7 Uhr die ärztliche Fortbildung in einem anderen Raum statt. Dies habe ich leider erst in der letzten Woche erfahren, wodurch ich nie teilnehmen konnte, obwohl ich es gedurft hätte. Daher ggf. nachfragen. Darüber ob es PJ Fortbildungen gibe an denen man teilnehmen könnte hatte ich auch keine Informationen bekommen, habe es aber auch versäumt den PJler danach zu fragen.
Der Tag beginnt um 7:25 mit der Frühbesprechung der Anästhesie wo die heutigen Patienten durchgesprochen werden. Am besten ist man da bereits umgezogen, ist aber auch nicht schlimm wenn noch nicht. Kleidung gibt es reichlich und man wechselt direkt von Zivil in OP Kleidung. In der Herren Umkleide gab es 1 Gastpaar Schuhe in Größe 42. Wenn die nicht passten oder weg waren muss man sich halt irgendwelche andere Schuhe nehmen.
Ab Tag 1 wurde mir bereits gesagt, dass es kein Problem wäre früher zugehen. Ansonsten läuft das reguläre OP Programm bis 15:45.
Die meisten AnästhesistInnen inkl. CA und OAs waren sehr nett und stehts bemüht einen was beizubringen. Jedoch kam es doch sehr auf die Person an wieviel Lehre man bekam und wie viel man praktisch machen durfte. Gerade bei 2 sehr erfahrenen Ärzten, die mir sogar später noch von Kollegen empfohlen wurden mitzugehen war es dann doch sehr Schade, dass während der gesamten OP praktisch nicht mit mir gesprochen wurde und ich auch nichts machen durfte. Bei einen dieser Ärzte kam es an einen Tag auch zur skurilen Situation, wo dann die ATA intubieren durfte während ich mit daneben stand, wo ich grundsätzlich nichts dagegen habe, dennoch ziemlich genervt war, da sich der Arzt halt so gar nicht für mich interessierte.
Die meisten waren aber sehr bemüht mir was beizubringen und mich etwas machen zulassen wobei jeder Arzt/Ärztin andere Schwerpunkte hatte. Es lohnt sich zu Beginn bei vielen verschiedenen mitzugehen und man wird schnell merken bei wem es sich lohnt mitzugehen.
Am ersten Tag wurde ich einer Oberärztin zugeteilt. Sie erschien erstmal etwas streng, war aber dann doch sehr nett und hat mir viel erklärt und viel gezeigt. Diese war leider auch die einzige von den 4 -5 Oberärzten, die regulär Säle betreute. Die anderen Oberärzte waren meist als Springer in der Einleitung für Privatpatienten, Pausenablöse oder anderweitig eingeteilt.
In meiner Zeit durfte ich viele LAMAs machen, Intubationen leider nicht so viele aber schon einige Male. Da hängt es sehr von ab mit wen man unterwegs ist. Es lohnt sich da auch regelmäßig in den Einleitungen vorbeizuschauen. Da konkurriert man natürlich etwas mit den PJler(n) um die Einleitungen. Ich wurde von der OÄ motiviert auch an einen Tag mit in die Prämed zu gehen und durfte auch bei ihr zu den Sectios und starren Broncho mitkommen. Als ich einen anderen OA einmal gefragt hatte wg. Sectios wurde dies abgelehnt.
Besonders war im FNK neben der Kinderanästhesie, dass sehr viele Nervenblöcke (TAP, Plexus, Ischiadicus) auch gerne zusätzlich zur Narkose durchgeführt werden, wodurch man bei vielen davon zuschauen kann. Außerdem natürlich Spinalen, PDAs, ZVK, Arterien. Stechen durfte ich hier nichts.
Außerdem wird hier neben Propofol auch Thiopental noch verwendet.
Insgesamt habe ich im FNK viel gelernt und hatte insgesamt doch auch viel Freude an dieser Famulatur.
Bewerbung
Ich hatte mich 4 Monate vorher per Mail beworben. Leider wurde versäumt mir Bescheid zu sagen, dass die Sekretärin, bei der ich mich am ersten Tag melden sollte an meinen ersten Tag nicht da war. Vlt. kurz vor Beginn noch einmal melden.
