Ich war von Mitte Februar bis Mitte März auf der Station B320.
Es gibt hier zwei Stationen für die Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie gibt (ja Gefäßchirurgie gehört mit zum Klinikinstitut).
Es gibt die A520 mit primär Leber- und Pankreasfällen (Transplantierte etc.) und dann die B320. Die B320 ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Viszeralchirurgie (vor allem Hernienchirurgie, Sleeve-Magen, sämtliche Darm- OPs wie Hemikolektomien, Stomaanlage, Rückverlagerung alles eben) und Gefäßchirurgie (Amputationen, Aneurysmata, Vac-Wechsel, Stens etc)
Ich war vor allem im Bereich der Viszeralchirurgie.
Ich war jeden Tag im OP und auch jeden Tag steril am Tisch, manchmal sogar mehrmals am Tag steril.
Jederzeit konnte ich sagen, was ich möchte, ob ich den OP möchte oder nicht, ob ich lieber in die Endoskopie oder zu den Ambulanzen möchte..
Es sei denn, ein PJler bzw Famulant wird im OP gebraucht, dann muss man in den OP. Aber ich wollte sowieso in OP, von daher war es eine sehr gute Famulatur für mich. Ich konnte sehr viel sehen, habe viel assistiert. Natürlich größtenteils Haken halten, saugen, aber ich habe auch einige Drainagen annähen dürfen, subkutan habe ich nähen dürfen, sowie Hautnahte wie Donati nach laparoskopischen Operationen.
Ich war auch einige Mal erste Assistenz /um die 8 mal vlt), darunter zweimal sogar Kameraführung bei laparoskopischen OPs. Also es war wirklich sehr cool.
Vom Stationsalltag habe ich zwar etwas wenig mitbekommen, aber wie gesagt, ich war primär im OP aus eigener Präferenz. Auf Station hat man aber sonst Aufgaben wie Drainagenziehen, Wundversorgung/Verbandwechsel etc.. Die Arztbriefe werden auch oft von Studierenden geschrieben (meist von PJlern).
Nochmal genau zum Tagesablauf:
Arbeitsbeginn ist um 7 Uhr mit den Blutabnahmen/Flexülen. Dann gibt es 7:30/40 eine Morgenbesprechung, so gemischt aus Röntgenbesrpechung/OP Plan für den nächsten Tag. Meist dauert die nicht so lange bis 8 Uhr evtl.
Ich war dann manchmal noch kurz auf Station die letzten BE erledigen und dann in den OP. Manche OP's gingen auch länger, woraufhin ich dann auf meine Mittagspause verzichetet habe, aber man könnte jederzeit gehen, wenn man wollte. Man muss es halt nur ansprechen.
Je nachdem wie viele OPs am Tag waren, war ich auch manchmal den ganzen Tag im OP oder am nachmittag dann auf Station und habe manchmal noch so anfallenden Kram (BE, Drainagenziehen) gemacht oder war bei der Kurvenvisite dabei.
Es gibt zweimal wöchtenlich Tumorboards, an denen man teilnehmen kann.
Ich war als Famulantin auch bei den PJ-Seminaren dabei. Einmal in der Woche gab es immer ein generelles PJ Seminar für alle chirurgischen PJler (zB unfallchirurgisches Seminar oder so) und einmal in der Woche sollte es eigentlich auch ein viszeralchirurgisches Seminar geben, das aber nicht immer stattfinden konnte... Eins war zB zum Thema Lebertransplantation, das war sehr gut und interessant.
Zum Dienstende: offizielles Ende ist 16 Uhr, ich bin ab und zu freiwillig länger geblieben, aber ich durfte immer gehen, sobald es 16 Uhr war.
Vorteile:
- man darf selbst entscheiden, was man will --> OP/Ambulanz ...
- nette Assistenz- und Fachärzte --> wenn man motiviert ist und auch mal Fragen stellt, kümmern sie sich umso mehr um einen (Es gab auch Studierende, die sehr desinteressiert und unmotiviert waren, denen wurde dann eben weniger erklärt)
- wenn man OP und Assistieren mag, dann ist die Famulatur sehr gut geeignet.
- ich konnte sehr viel sehen sowohl Viszeralchirurgisches als auch Gefäßchirurgie (offene Bauchaortenaneurysmachirurgie, EVAR, Stents, Vac-Wechsel).
- An dem einen Tag gab es nicht so viele OPs und dann bin ich in die Endoskopie gegangen und durfte bei einer Leberpunktion dabei sein, war auch interessant.
Kritikpunkte:
- Es gibt nicht die "eine" Visite, wo man als ganzes Team oder so zusammen geht. Jeder Arzt war immer selbst vor der Morgenbesprechung kurz im Zimmer. Und währenddessen haben wir Blut abgenommen. Ich war trotzdem einige Male dabei und habe die Blutentnahmen dann nach der Morgenbesprechung gemacht, das war auch in Ordnung.
- Betreuung: Es gibt nicht "den" einen Arzt, der einen betreut oder so. Alle sind zwar Ansprechpartner, aber es war natürlich teilweise sehr stressig, so dass man evtl. vergessen wurde. Ich fand es nicht so schlimm, weil ich somit quasi selbstständig entscheiden konnte, was ich machen möchte bzw. wo ich hin will. Wie gesagt ich war dann halt selbst im OP. Ich konnte auch immer selbstständig Mittag essen gehen.
Aber wie gesagt, da es nicht diese richtige Betreuung gibt, braucht man viel Eigeninitiative. Ich habe von mir aus versucht, mich an die Assistenz-/Fachärzte zu halten. Und nach einiger Zeit habe ich mich auch ins Team eingebunden gefühlt. Also die Ärzte sind dann auch auf mich zugekommen und haben mir von sich aus etwas erklärt.
- Manchmal sind die viszerlachirurgischen Seminare leider ausgefallen.
Bewerbung
- Ich habe mich 3 Monate im vorab beim PJ-Beauftragten gemeldet. schnelle Antwort
Viele sagen, dass man dort kurzfristig einen Platz bekommt.