Die Famu auf der Allgemeinchirurgie war meine 1. und da ich jetzt alle Famus hinter mir habe, ist mir erst bewusst geworden, wie schlimm meine erste Erfahrung dort war.
Ich sollte am ersten Tag direkt die Blutabnahmen machen. Als ich zur Oberärztin meinte, dass ich es noch nie gemacht habe, antwortete Sie nur, dass die Patienten ja recht jung seien und ich das schon irgendwie schaffen würde.
Man war zwar sehr häufig im OP eingeteilt, ich habe dort aber immer nur Haken gehalten und mich wie eine billige Arbeitskraft gefühlt. Es kam auch häufiger vor, dass ich alleine mit dem Chefarzt oder einer Oberärztin eingeteilt war v.a. bei Leistenbruch OPs, bei welcher ich dann die Laparoskopie Kamera für ca. 1h halten musste.
An einem Tag wurde ich nach der Morgenbesprechung der Klinik direkt in den OP geschickt. Nach der 1. OP ging es ohne Pause weiter mit einer Pat., die im ganzen Bauchraum Metastasen hatte. Wir haben bei ihr insgesamt 6 Stunden operiert und gegen Ende wurde mir schwarz vor Augen. Als ich dem OP Team Bescheid gab, fragte mich Dr. X. vor allen Leuten, ob ich den schwanger sei (ich war damals 18 :) ), da ihm das ja noch nie in seiner Laufbahn passiert sei. Ich habe noch nie so viel Respektlosigkeit und Unverständnis gegenüber Studenten erlebt, weder in der Uni noch bei anderen Famulaturen.
Ich würde dort auf der Station niemanden eine Famulatur empfehlen und hoffe sehr, dass sich die Situation in den letzten Jahren verbessert hat.
Bewerbung
mehrere Monate vorher bei der Chefarzt Sekretärin
