Meine beste Famulatur bisher! Alle sind super nett, man wird herzlich ins Team aufgenommen und fühlt sich willkommen.
Der Tag startet um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung. Hier wird vom vergangenen Dienst berichtet und Besonderheiten im OP-Plan werden vorgestellt. Man wird entweder schon vorab für einen Saal eingeteilt oder die Chefin teilt einen direkt nach der Frühbesprechung ein, man darf aber jederzeit auch Wünsche äußern. Jeden Donnerstag findet eine kleine Fortbildung statt und die OPs beginnen etwas später. Im OP hilft man erstmal den ATAs beim Verkabeln (EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung) und kann auch jederzeit das Legen von Viggos üben. Dann darf man auch meistens direkt mit dem Präoxygenieren starten und bei vielen Ärztinnen und Ärzten darf man auch komplett einleiten und intubieren oder eine Larynxmaske anlegen. Dann hilft man beim Lagern und während der OP überwacht man die Patienten. Hier wird es auch nicht langweilig, da einem - wenn man möchte - Fragen gestellt werden, was zu einem großen Wissenszuwachs führt. Es ist auch überhaupt nicht schlimm, wenn man mal etwas nicht weiß. Eigene Fragen werden immer gerne beantwortet und man wird auch oft gefragt, ob Unklarheiten aufgetaucht sind. Ansonsten hat man die Möglichkeit Medikamente aufzuziehen oder bei den OPs zuzuschauen. Allgemein wird man auch eher für kürzere OPs eingeteilt, damit man häufig Ein- und Ausleiten kann. Am Ende der OP hilft man beim Ausschleusen aus dem OP und begleitet die Patienten in den Aufwachraum, wo man dann auch die Übergabe an das Pflegepersonal machen darf.
Generell gibt es ein breites OP-Spektrum, u.a. aus der Unfall-, Gefäß- und Allgemeinchirurgie, aus der Urologie und Gynäkologie und aus dem HNO-Bereich, wo auch häufig Kindernarkosen stattfinden. An meinem zweiten Tag durfte ich unter Anleitung einer ganz lieben Anästhesistin auch einen ZVK legen und im Verlauf auch zusammen mit einem Anästhesisten eine Spinalanästhesie. Ein weiteres Highlight war, dass ich ein 5-jähriges Kind intubieren durfte. Mir wurde generell auch sehr viel Vertrauen entgegengebracht, da ich relativ schnell bei kleineren Eingriffen und Patienten mit wenig Vorerkrankungen alles komplett selbstständig machen durfte und sich die Anästhesistin im Hintergrund gehalten hat, ich so aber jederzeit bei Unsicherheit nachfragen konnte. Ich durfte selbstständig mit den ATAs einleiten, das Beatmungsgerät einstellen und während der OP die Vitalwerte kontrollieren und die Beatmung anpassen und z.B. bei Blutdruckabfall in Absprache Medikamente verabreichen und das Narkoseprotokoll schreiben.
Man darf sich selbst aussuchen, zu welcher Zeit man Pause machen möchte und man kann auch jederzeit zwischendurch einen Schluck trinken oder kurz Pause machen. Ich habe mir meist etwas zu essen mitgenommen, hätte aber auch unten in der Cafeteria essen können.
Weiterhin hat man die Möglichkeit auf der Intensivstation vorbeizuschauen, was ich auch jedem nur empfehlen kann. Dort kann man das Untersuchen von etwas kränkeren Patienten üben und dokumentieren, bei der Visite mitlaufen und je nach Bedarf Viggos legen und Sonos durchführen.
Ich hatte leider nur die Möglichkeit eine halbe Famulatur zu machen, wäre aber gerne noch länger geblieben. Ich würde auch jedem empfehlen, einen Monat zu famulieren, da hier wirklich das Potential besteht, tolle Sachen zu lernen, wie z.B. ZVKs und arterielle Zugänge legen, Spinal- und Regionalanästhesien stechen. Ich hatte den Eindruck, dass eine sehr harmonische Stimmung im Team herrschte und auch zwischen den verschiedenen Positionen wirkten die Hierarchien auf mich relativ flach. Durch die positive Stimmung und auch mal zu hören, dass Leute wirklich Spaß an ihrem Beruf haben, wurde ich wirklich motiviert das Studium abzuschließen und mit Freude ins Berufsleben zu starten. Alles in allem kann ich also die Famulatur hier sehr empfehlen!
Bewerbung
Ganz unkompliziert über das Sekretariat per Telefon oder Mail. Ich hatte mich einen guten Monat vorher beworben.