Die Famulatur in der Koblenzer Notaufnahme war bisher meine unangenehmste Famulatur. Sollte man sich für eine Famulatur in der Notaufnahme entscheiden und diese unbedingt in Koblenz machen wollen, würde ich eher das Bundeswehrkrankenhaus empfehlen.
Das ärztliche Personal war größtenteils sehr nett und es wurde viel erklärt, wenn man es wollte und nachgefragt hat. Man konnte auch eigene Patienten betreuen und eigentlich so viel Praktisches selbst machen, wie man wollte. Personaltechnisch war die Notaufnahme teilweise eher schlecht besetzt und das Haus war oft, vor allem internistisch, abgemeldet, sodass es manchmal sehr ruhig wurde. Generell konnte man entweder chirurgisch oder internistisch mitlaufen.
Die Atmosphäre mit der Pflege war wechselhaft. Manche Personen haben einen bei der Vorstellung schon mit der Einstellung begrüßt, dass man sich den Namen der Studenten eh nicht merken wird und auch eher weniger Bock auf die Studenten hat. Es gab da aber auch Ausnahmen, wobei die Atmosphäre schon eher unangenehm war. Pflege z.T. sehr gestresst, auch wenn gerade nicht wirklich was los ist, kann auch einfach allgemein die Atmosphäre der Notaufnahme sein, wie sie vielerorts so anzutreffen ist. Und wichtig: es waren nicht alle so und es gab auch angenehmes Pflegepersonal, dass einem wertschätzend entgegengetreten ist. Außerhalb des Patientenzimmers wurde allerdings auch mal gut über die Patienten hergezogen, was teilweise deutlich die Grenze überschritten hat.
Ich kann eine Famulatur in der Notaufnahme des Kemperhofs nicht weiterempfehlen. Da wurde ich in anderen Häusern deutlich (!) besser betreut, auch wenn sich v.a. das ärztliche Personal z.T. bemüht hat und wirklich nett ist. Im Haus sind auch immer viele PJler, mit denen die Atmosphäre sehr gut war und man hat öfters in der Woche die Möglichkeit zum PJ-Unterricht zu gehen.
