Famulatur Gynäkologie in Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria (3/2024 bis 4/2024)

Krankenhaus
Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria
Stadt
Berlin
Station(en)
35A, 35C, Kreißsaal, Ambulanz
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
3/2024 bis 4/2024
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im AVK famuliert man in der gesamte Klinik für Geburtsmedizin/Gynäkologie und hat daher die Möglichkeit in alle Bereiche reinzuschauen; das heißt in den Kreißsaal mit der Wöchnerinnen-Station, die Gyn-Station mit OP und auch in die Abulanz mit den Spezialsprechstunden und em amublanten OP. Man kann sich morgens nach der Frühbesprechung selbst entscheiden, wohin man gehen möchte. Es ist praktischer und auch gern gesehen, mehrere Tage am Stück oder Wochen im gleichen Bereich zu bleiben. Es gibt manchmal auch Vorgaben von den Oberärzt*innen, dass sie Studierende im OP oder in der Sprechstunde brauchen. Diese werden meist im Voraus nicht gut kommuniziert bzw. abgesprochen. Es ist gut, wenn man aus Studierenden-Perspektive sich bereits erkundigt, wann die Spezialsprechstunden oder (ambulanten) OPs stattfinden und sich vorher schon damit vertraut zu machen, damit man von der Aufforderung in der Frühbesprechung nicht überrascht ist.

Wie im letzten Famulaturbericht beschrieben, waren in den Ferien, in denen ich famuliert habe, an manchen Tagen/Wochen auch über 10 Famulanten und noch zwei PJler anwesend. Das war im Arzt-Team nicht beliebt und unter den Studis war das auch keine optimale Situation. Es gilt sich gut abzusprechen, wer wann mal in den Spätdienst geht oder sich frei nimmt und dafür am Wochenende kommt. Es besteht auch die Möglichkeit an das Vivantes in Neukölln zu wechseln. Obwohl wir das als Feedback an die Ärzt*innen mitgeteilt haben und sie selsbt davon nicht begeistert sind, scheint es dort aus organisatorischer Sicht nicht zu ändern, dass das Sekretariat einen Stop bei bspw. 10 Studis macht.
Generell war ich ab und an unzufrieden mit der Organisation und Betreuung. Die Kommunikation mit der Sekretärin lief problemlos, sie ist auch sehr hilfreich und freundlich. Es wird sich aber nicht im Vorhinein um IT-Zugünge gekümmert. Man hat keine wirkliche Umkleide und je nachdem wo man eingeteilt ist, keine Möglichkeit die eigenen Sachen abzustellen. Über Essensmarken weiß ich nichts, darüber wurden wir nicht informiert. Es gibt allerdings warmes Mittagessen im OP und Kreißsaal und an einigen Tagen durfte man sich auch eine Portion nehmen, wenn man dort den Tag verbracht hat.

Alle Ärztinnen, Ärzte, das Team der Pflege und die Hebammen waren aber ausnahmslos freundlich und auch bereit und motiviert uns Studierende etwas beizubringen und Aufgaben zu erteilen. Es war allerdings sehr situativ abhängig. Gerade in stressigen Situationen, zu denen es ja doch im Kreißsaal oft kommen kann, blieb da nicht viel Zeit. Sozusagen "eingearbeitet" wurde ich wenn überhaupt von studentischen Kolleg*innen. Es fühlte sich niemand wirklich verantwortlich dafür, den neuen Studierenden das Haus/die Station zu zeigen oder Routinen und Abläufe zu erklären. Wenn man aber genug Eigeninitiative mitbringt und in den angebrachten Situationen Nachfragen stellt, kommt man aber trotzdem gut durch und kann vieles an Wissen und Fertigkeiten aus der Famulatur mitnehmen.
Zu diesen Tätigkeiten gehören im Gynäkologischen Bereich zum Beispiel: Ultraschalluntersuchungen mit Fetometrie, vaginalem Ultraschall, Nierensono. Ich durfte bei Punktionen und chirurgischer Wunderversorgung assistieren, selbstständig Drainagen und Kathteter ziehen, sowie selbstverständlich Blutentnahmen und Flexülen legen.
Im OP werden Studis als Assistenz auch eingeplant (Laparoskopien, Hakenhalten), dort kann man sehr viel sehen und lernen. Bei Operationen, bei denen man zuschauen kann, ist das Anästhesie-Team auch sehr hilfsbereit und ich durfte dort bspw. bei der Einleitung dabei sein, beatmen, Zugänge legen, und weiteres.

Unter den organisatorischen Problemen leidet leider das Ansehen der Famulierenden (möglicherweise auch der PJler?) gewisserweise. Es wird schon viel Eigeninitiative und Selbstbewusstsein über das eigene Wissen und die Fähigkeiten erwartet, damit die Ärzt*innen einem Aufgaben erteilen und machen lasssen und auch überhaupt sich den Namen merken. Das hat für mich die Stimmung etwas heruntergezogen, ich würde aber dennoch dabei bleiben, dass alle sehr nett und kompetent sind. Es ist ja auch irgendwie verständlich, dass es auch die nervt, wenn jeden Tag ein anderer Studi bspw. im Kreißsaal ist, der die Abläufe nicht wirklich kennt, hauptsächlich im Weg steht und viele teils überflüssige Fragen hat, gerade wenn es sehr stressig ist. Meines Erachtens müsste da aber auch von mehr als nur der Famulanten-Seite etwas kommen, damit die Lernatmosphäre besser ist.

Fazit: Für mich war es eine gute Famulatur, ich bin sehr gerne hingegangen und habe einiges über Geb/Gyn gelernt und konnte die Fachrichtung ausreichend gut kennenlernen (so gut wie es für eine Geburtshilfliche Abteilung ohne angeschlossene Kinderklinik eben möglich ist). Hätte ich mich selbst aber nicht so gut organisiert und mich mit den anderen Famulatinnen über die Einteilung abgesprochen, hätte mir die Famulatur deutlich schlechter gefallen. Ich kann empfehlen bereits am Anfang der Ferien oder am Ende mit der Famulatur zu beginnen, um die Stoßzeit mit den vielen Studis zu vermeiden. Wenn ich alleine in einem Bereich, wie bspw. auf der Gyn-Station oder am Wochenende im Kreißsaal war, habe ich davon enorm profitiert und hatte auch eine gute Zeit. Die Betreuung und Organisation lässt jedoch zu wünschen übrig und da würde ich mir eine Verbesserung für zukünftige Famulant*innen erhoffen.

Bewerbung
Formlose E-Mail an die Sekretärin, Kontaktinformation erhält man über die Website
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
3
Stimmung Klinik
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.6