Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Tag beginnt um Punkt 7 Uhr mit der Frühbesprechung, bei der alle Ärzte und Famulanten dabei sind und die Patienten aus dem Spätdienst und der Nacht übergeben werden. Danach geht es weiter mit der Visite, bei der auch wieder alle dabei sind und alle Patienten einmal kurz angeschaut werden. Nach der Visite werden die Kinder ausführlicher untersucht und der Status in die Akte eingetragen. Beides darf man je nach zuständigem Arzt, Kind und eigenen Fähigkeiten komplett selbstständig machen. Wenn man sich bei manchen Untersuchungen oder Befunden nicht sicher ist, nehmen sich die Ärzte aber auch Zeit, es nochmal zusammen durchzugehen und alles zu erklären. Außerdem darf man sich um die Aufnahmen kümmern und sich also in ausführlicher Anamnese und körperlicher Untersuchung von Kopf bis Fuß üben und die erhobenen Befunde dann mit einem Arzt besprechen, der meist etwas später dazukommt. Unter Aufsicht durfte ich dann auch bei Kindern aller Altersstufen Blut abnehmen oder einen Zugang legen. Da der Chefarzt Dr. Kretschmar auch Kindergastroenterologe ist, kann man bei ÖGDs und Kolos dabei sein und mit in die Sprechstunde im angegliederten MVZ gehen. Angegliedert an die Kinderstation befindet sich die Neonatologie, auf der man auch Zeit verbringen darf. Im Rahmen davon war ich mit dem zuständigen Oberarzt mehrfach auf der Wöcherinnenstation, um dort die ersten U-Untersuchungen zu machen. Außerdem konnte ich bei den letzten 5 Minuten eines Kaiserschnitts dabei sein, falls das Kind im Anschluss kinderärztliche Unterstützung braucht. Das war nie der Fall, aber ich durfte mir trotzdem die Notfalleinheit anschauen. Zudem wurden sehr viele Hüftsonos durchgeführt und ich durfte jedes Mal auch schallen. Einmal in der Woche gab es eine Röntgenbesprechung. Ich habe freiwillig auch 2 Dienste am Wochenende mitgemacht. Die Atmosphäre war da sehr entspannt, aber es gab ehrlich gesagt nicht so viel zu tun für mich.
Insgesamt sieht man also viel und darf auch viel selbst machen, wozu einen vor allem Dr. Kretschmar immer wieder ermutigt. Die Ärzte erklären mit viel Geduld und gehen Dinge, bei denen man unsicher ist, auch nochmal Schritt für Schritt durch. Man muss aber auch mit vielen Fragen rechnen. Es ist aber nie schlimm, wenn man sie nicht beantworten kann. Toll ist, dass man sich ganz klar wünschen darf, was man machen und sehen möchte und das in den meisten Fällen auch realisiert wird.
Nicht ganz so ideal ist, dass sich die zuständigen Ärzte die Station und die Patienten nicht immer aufteilen und jeder das macht, was gerade ansteht. Das endet manchmal im Chaos und man weiß als Famulant nicht mehr, an wen man sich wenden soll. Außerdem waren vor allem gegen Ende viele Hospitanten da (Ärzte aus dem Ausland, die auch Praktika benötigen, um in Deutschland tätig werden zu können). Dann wurde es manchmal etwas voll und man musste klar dafür einstehen, welche Aufgaben man übernehmen möchte.
Zu den Rahmenbedingungen :
Kleidung und Spind werden gestellt
Start morgens pünktlich um 7 Uhr
Mittagessen kostenlos in der Kantine
Feierabend gegen 15.30 Uhr
Man bekommt 200 € Taschengeld und eine Unterkunft gestellt, die in 5 Minuten fußläufig vom Klinikum ist. Dabei handelt es sich um eine Art WG mit Angestellten/Praktikanten des Klinikums. Mein Zimmer leider bei meiner Ankunft nicht so sauber und es gab keine frische Bettwäsche, welche ich mir dann aber organisieren konnte.
Bewerbung
3 Monate vorher Mail direkt an den Chefarzt Dr. Kretschmar, der innerhalb eines Tages geantwortet hat