Wer Lust hat sich während seiner Famulatur völlig nutzlos zu fühlen, nicht integriert zu werden und echt die Lust an der Anästhesie zu verlieren, der ist in Greifswald absolut richtig. (Anästhesie ist eigentlich genau mein Fachgebiet, auch dank meiner vorherigen Berufsausbildung in dem Bereich und ich hatte mich tierisch gefreut … Greifswald hat es geschafft mir das zu nehmen.)
Alles in Greifswald funktioniert nur über Eigenregie, also wenn man nicht gefragt hat, dann wurde auch nichts erklärt, geschweige denn durfte man Maßnahmen machen. Da es nur einen Einleitungsraum mit 2 Betten gibt und zu meiner Famulatur auch noch 4 Auszubildende da waren, hat man sich förmlich um das Mitmachen oder Lernen geprügelt. Ich empfand den Umgang des Personals mit den Patienten auch einfach ruppig, abgestumpft und alles wirkte echt chaotisch. Da wurden die falschen Größen gebracht, das falsche Set war vorbereitet oder das falsche Medikament wurde aufgezogen. Man hat den Eindruck, es ist wie in einem Express-Supermarkt.
Die Stimmung im Team ist sehr hektisch, da sich alle kennen, wirkt es wie ein fest eingeschweißtes Team, in dem man nicht wirklich willkommen ist. Wenn man einen Assistenzarzt für sich gewinnen konnte, dann wurde schon viel erklärt und man konnte es etwas erträglicher haben, aber so grundlegend habe ich mich noch nie so unwohl und unwillkommen in einer Famulatur gefühlt.
Greifswald als Stadt ist sehr schön und die Studis, die man so in der Stadt trifft sind alle sehr offen, aufgeschlossen und freundlich.
Ich wünschte ich könnte was positives berichten, aber das einzige Gute waren die pünktlichen Mittagspausen. Für mich war es das erste und letzte mal an einer Uniklinik … besonders in Greifswald!
Bewerbung
Bewerbung war sehr unkompliziert per Mail über das Sekretatiat und später mit dem verantwortlichen Oberarzt möglich. Ich hatte mich 4 Monate im voraus beworben
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Botengänge (Nichtärztl.)