Kurz vorweg: ich hab mich nie sonderlich für chirurgische Fächer interessiert und hab insbesondere Faszination an HNO bislang nicht verstanden (was ist schon cool an Schleimhäuten und noch mehr Schleimhäuten?). Die Erwartungen waren also eher niedrig und wurden wirklich überraschend weit übertroffen.
Nachdem die PJlerin kurzfristig abgesagt hat, hatte ich einen eigenen Spind, Schlüssel und Handy zur Verfügung - ein angenehmer Start :-)
Die Frühbesprechung beginnt jeden Tag um 7:35. Dann teilt sich das Team auf Ambulanz/Notfälle+Konsile und OP auf. Manchmal war ich für bestimmte OPs eingeteilt, an den meisten Tagen konnte ich mich aber frei bewegen und war dann in den verschiedenen Ambulanzen unterwegs. Dort kann man mit Blutabnahmen und PVKs unterstützen, gegen Ende auch eigene Anamnesen führen, selbst vor den HNOlerInnen mal die PatientInnen untersuchen und dokumentieren.
Im OP hab ich Haken gehalten, durfte aber auch ab und zu nähen und mir wurde wirklich viel erklärt. Auch der Chefarzt hat sich Zeit genommen und ist bei meiner Slow-Motion-Naht (wie gesagt, kein chirurgisches Interesse bei mir so far ;))) geduldig geblieben und hat mich sogar gegenüber der Anästhesie verteidigt :D
Auf Station war ich tatsächlich kaum, hab aber auch mal Blut abgenommen und durfte ein Peritonsillarabszess eröffnen.
Ein paar der Assistenzärztinnen halten parallel zur Ambulanz auch Studierendenunterricht ab zu dem man sich dazu setzen kann, das fand ich sehr angenehm neben der vollen Ambulanz mal ruhig und strukturiert nochmal Wissensinhalte vermittelt zu bekommen.
Auch die Tympanometrie, Gleichgewichtstestung etc. kann man sich in der Poliklinik in Ruhe anschauen und erklären lassen.
Das Team ist jung und da sind echt sehr coole Assistenzarztinnen dabei, auch die Oberärztinnen waren sehr nett zu mir und ich wurde überall freundlich aufgenommen.
Alles in Allem wars also eine echt positive Erfahrung!