Die Famulatur unter Leitung von Dr. Goepel in der Kinder- und Jugendpsychiatrie war sehr lehrreich und hat richtig viel Spaß gemacht. Als Famulantin war ich hauptsächlich bei den Visiten, Besprechungen, Aufnahmen und auch ambulanten Gesprächen dabei und konnte viel mitnehmen was Krankheitsbilder und Therapien angeht. Man ist super ins Team eingebunden, ich hatte viel Kontakt zu den Pflegekräften aber auch zu den Psychologinnen, SozialarbeiterInnen und den anderen KinderpsychiaterInnen. Mein Tag sah so aus, dass ich morgens um 9 auf Station kam und dann am Vormittag die Visiten stattfanden. Nachmittags waren dann die ambulanten Termine, wie Elterngespräche. Ab und zu waren wir auch bei PatientInnen in der Urgence. Und dann durfte ich irgendwann nach Hause, das war jeden Tag anders, mal halb zwei, mal um fünf. Mittags war ich, wenn Zeit war, in der Kantine, wo es gutes und für Luxemburger Verhältnisse günstiges Essen gibt.
Ich kann es jedem wärmstens ans Herz legen, Luxemburg zu besuchen und hier mal ins System reinzuschnuppern. Ich würde empfehlen, vorher definitiv wenigstens noch mal die Französischkenntnisse aufzufrischen und sich vielleicht ein bisschen ins Lëtzeburgische reinzuhören, da eher selten seitens der PatientInnen hochdeutsch geredet wird. Man ist bei Dr. Goepel auf jeden Fall in guten Händen und er und das gesamte Team versuchen auch ganz doll, einem eine schöne und interessante Famulatur zu bieten! :) Und mir persönlich hat es Spaß gemacht, einfach immer nur zuzuhören, gerade weil ich Lust hatte, mich in die Sprachen einzuarbeiten.
Bewerbung
Ich hab mich aufgrund einer anderen guten Bewertung einfach mal so in Luxemburg in der Kinder- und Jugendpsychiatrie beworben und sowohl der Bewerbungsablauf als auch alles was während der Famu noch zu organisieren war liefen reibungslos. Organisiert wird es von Mme Ferran (Kommunikation über email auf Englisch oder Französisch), die mir auch eine Liste von Unterkünften schickte, mit dem Hinweis, dass der Wohnungsmarkt sehr angespannt ist (z.B. beträgt die Miete für ein airbnb über 2000€). Ich hatte aber Glück und es war noch ein Platz im Franziskanerinnen-Kloster frei (750€ pro Monat), wo ich die Kosten mit dem „Gehalt“ vom Krankenhaus decken konnte. Hier hatte ich mein eigenes Zimmer samt Bad und sogar nen kleinen Fernseher. Es gibt dort eine Gemeinschaftsküche und man hat, wenn man dann mal andere Studierende zu Gesicht bekommt (haben uns irgendwie immer verpasst) auch die Möglichkeit auf Austausch. Ansonsten ist das Leben dort natürlich etwas teurer als in Deutschland, aber ein großer Vorteil sind der kostenlose Nahverkehr, sodass man easy mit Bus oder Tram zum Krankenhaus kommt.