Die Famulatur in der Strahlentherapie hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Vor allem lag das an dem Team, dass mich so freundlich aufgenommen hat. In Österreich duzt man sich grundsätzlich und von Anfang an war die Atmosphäre sehr entspannt.
Jeder der Ärzt*innen hat einen speziellen Bereich, zum Beispiel HNO oder Mamma, mit seinen eigenen Patient*innen. Der Tag begann mit der morgendlichen Besprechung von Fällen. Mein zuständiger Arzt hat sich am Ende der Besprechung immer im Team erkundigt, bei wem ich mitgehen könnte und wo es etwas Spannendes für mich gibt, was ich super fand. So kam ich nicht in die Lage, dass ich nicht wusste, wohin mit mir. Außerdem habe ich das Diensttelefon bekommen, das eigentlich für PJler gedacht ist, damit man mich erreichen konnte, falls es etwas Interessantes zu sehen gab.
Ich durfte bei vielen Erstgesprächen mit dabei sein, oft waren es auch Kontrolltermine. Die Ärzt*innen waren allesamt sehr einfühlsam und ich konnte mich immer an jemanden wenden, falls mich eins der Gespräche, die teilweise sehr emotional waren, beschäftigte. Allgemein waren alle immer für Fragen offen und es wurde sich große Mühe gegeben mich mit einzubinden. So durfte ich selbst Tumorvolumina in der Bildgebung einzeichnen, die nach Korrektur durch die Ärzt*innen dann auch wirklich so verwendet wurden. Nach Absprache mit dem Patienten durfte ich auch selbst ein Aufklärungsgespräch führen.
Es gab mehrere interdisziplinäre Tumorboards wöchentlich, zu denen ich die Ärzt*innen begleitet habe. Vorher durfte ich mir die Fälle durchlesen, sodass ich etwas besser verstehen konnte, worum es ging. Nach kurzer Zeit hat man sich auch an den Dialekt gewöhnt :) Mein zuständiger Arzt hat mir regelmäßig Artikel, passend zu Patientenfällen, geschickt, die ich mir jederzeit durchlesen konnte, wenn mal nicht zu tun war.
Insgesamt war ich sehr flexibel in der Gestaltung meines Tages und konnte mir aussuchen, bei wem ich mitgehen würde. An praktischen Tätigkeiten, wie Blutabnehmen, gab es für mich eigentlich nichts zu tun, da das vom Pflegepersonal übernommen wurde. Ein paar Male durfte ich einen Port anstechen und bei den Kontrollterminen die Mamma abtasten.
Die Arbeitszeiten waren auch sehr entspannt, an sich konnte ich gehen, wann ich wollte, aber meistens bin ich bis ca. 15 Uhr geblieben (gegen Ende durfte ich auch ein paar Male früher gehen).
Insgesamt hat mich die Famulatur eher auf der Ebene der Gesprächsführung & Umgang mit Patienten weitergebracht. Trotzdem kann ich eine Famu in der strahlentherapeutischen Ambulanz des LKH Feldkirch weiterempfehlen, wenn man auch mal in einen anderen, weniger standardmäßigen Fachbereich reingucken möchte.
Am Anfang der Famulatur hat man einen Chip für die Umkleide und einen Schlüssel für einen Spind bekommen. Auf den Chip konnte man Geld für die Cafeteria laden, in die man jeden Tag zusammen mit den Ärzt*innen gegangen ist, was ich auch sehr nett fand.
Ich bin mit einer Freundin zusammen in einem Zweierzimmer in dem Wohnheim für Pflegeschüler untergekommen, weil die Unterkünfte für Fabulant*innen und PJler*innen schon voll waren. Das war direkt gegenüber vom Krankenhaus und sehr zu empfehlen!
Bewerbung
Ich habe mich ein Jahr früher beworben, die üblichen Fachbereiche wie Innere sind schnell vergriffen, deshalb würde ich mich so früh wie möglich bewerben.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben Patienten untersuchen Patienten aufnehmen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht