Das KH ist in mitten von Tälern und Bergdörfern gelegen und ca 8h weg von Kathmandu.
Die Anreise erfolgt mit dem Bus (bis Dumre, Tickets gibt’s in Kathmandu in jedem Reisebüro, die sagen einem auch wo der Abfahrtspunkt ist) und Taxi (bis zum KH, Unbedingt Preis verhandeln!)
Man arbeitet So-Fr von ca 08:30-ca 16:00. untergebracht ist man im Guesthouse, dort gibt es fließend Wasser (auch warmes zum duschen, das haben nicht mal die Ärzte, die im Nachbarhaus leben), Küche, ein Zimmer für jeden Studenten und ein großen Tisch.
Didi (Bezeichnung für eine „Hausdame“) kocht mittags Dal Bhat und zwar so viel, dass abends noch was übrig ist. Zum Frühstück macht sie ein Brot, wir haben uns im Dorf oben (ca 20min zu Fuß) Haferflocken und Obst gekauft.
Zum KH: In der Früh war Visite auf Station. Männer und Frauen sind getrennt und schlafen auf sehr einfachen Betten in einem großen Raum. Die Angehörigen sind immer da. Mit der Station und der Pflege hatten wir sehr wenig zu tun. Nach Visite ging’s in die Ambulanz. In nepal gibt’s keine Praxen (und aufm Land schon erst recht nicht) und deswegen funktioniert das KH eher wie eine Ambulanz. Morgens fährt der Bus in die umliegenden Dörfer und sammelt die Patienten ein, andere gehen zu Fuß (zT Stunden!). Das Wartezimmer füllt sich recht schnell und jeder Arzt (2-3 insgesamt , bei uns gab es grad eine neue Regel von der Regierung, dass 3 Ärzte genug für Amppipal sind und so wurde von zwei weiteren der Vertrag nicht verlängert…) behandelt die Patienten in seinem Zimmer. Dabei wird kein unterschied gemacht, wer was hat, es ist erstaunlich was sie alles wissen. Da wir kein nepalesisch konnten, saßen wir die meiste Zeit daneben und haben zugeschaut. Wenn Zeit war, haben die Ärzte uns übersetzt und erklärt was passiert, das war aber nicht immer der Fall. Dokumentiert haben sie auf englisch. Körperliche Untersuchungen und Sono durften wir selbstständig machen und die Ärzte bei fragen dazu holen.
Mittagspause war von 13:00-14:00, danach ging’s weiter.
Nach der Arbeit sind wir immer auf den LigLigKot gelaufen, der Berg in der Nähe um uns auf unsere bevorstehende Trekkingtour vorzubereiten:).
Allgemein würd ich sagen, dass man medizinisch nicht wahnsinnig viel gelernt hat. Dafür hab ich sehen können wie Leben in Nepal in den abgeschieden und nicht touristischen Gebieten ausschaut (dafür sind Auslandsfamulaturen auch da, find ich). Die Menschen leben teilweise in Blechhütten, versorgen sich größtenteils selber und haben nicht alle Anschluss ans Wassernetz. Auch die Hygiene ist natürlich anders priorisiert wie bei uns. Generell ist vieles einfach anders (was genau ich damit mein werdet ihr selber merken, wenn ihr dort Famu machen solltet;) wie bei uns, aber jeder gibt sein bestes.
Ich bin sehr froh, dass ich das erleben durfte und würd aber auch sagen, dass 4 Wochen definitiv ausreichend sind :)
Die Ärzte sind sehr sehr nett und freuen sich über Famulanten. Abends haben sie uns oft eingeladen in ihr Haus und uns am WE auf Motorradtouren mitgenommen :)
Da man sehr abgeschieden ist, muss man sich aber drauf einstellen, dass man sonst nicht sonderlich viel machen kann, aber der Blick vom KH ist schon unglaublich schön!
Bewerbung
Die Organisation geht über nepalmed. Denen hab ich ca. ein Jahr vorher eine Mail geschrieben und die Antwort kam zeitnah zurück. Man hat immer einen Ansprechpartner, in meinem Fall Frau Marx, und die Kommunikation ist super.