Die Noten klingen sehr schlecht, dennoch war die Famulatur für mich persönlich ein Gewinn. Am bereicherndsten war, dass ich in fast alle Bereiche mal reinschnuppern konnte. Es waren immer folgende Abteilungen mit Ärzt*innen in der Notaufnahme vertreten: Innere, Kardio, Unfallchirurgie und Orthopädie, Neurologie und etwas abgetrennt die Pädiatrie. Aus allen Fachbereichen habe ich Eindrücke bekommen und sowohl gesehen, was dort typische Patient*innen sind, als auch, wie man diese dann korrekt behandelt oder weiterverweist.
Am negativsten hingegen war aus meiner Sicht der Chefarzt der Notaufnahme, der fast täglich um 8 und 16Uhr zur Übergabe kam und nur damit beschäftigt war, sich über alles und jeden zu beschweren und seine Machtposition als Chef auszunutzen. Erstaunlicherweise war abgesehen davon die Stimmung im Team ganz gut, man hat sich gegenseitig unterstützt.
Ich habe fast immer von 8-16Uhr gearbeitet. Es gab leider keinen Unterricht, kein gestelltes Mittagessen und fast niemanden, der mich mal aktiv an die Hand genommen hätte nach dem Motto: ,,Hier, schau dir das mal an" oder ,,Mach mal das". Das war schade, dadurch hatte ich allerdings auch viele Freiheiten, die ich versucht habe, so gut wie möglich zu nutzen. Ich habe mich je nach Situation einfach an die bestmögliche Person drangehängt und geschaut, was ich tun kann. Dann habe ich auch je nach Person und Situation mal etwas selbst machen dürfen (z.B. DRU, FAST-Sono oder Herz-Echo) oder mir wurde etwas erklärt. Bei den Ärztinnen der Inneren/ Kardio durfte ich eigentlich immer Anamnese/ körperliche Untersuchung machen, wenn ich wollte und dann unter Supervision dokumentieren, das habe ich gerne gemacht.
Wenn mir langweilig war, bin ich auch manchmal mit Absprache auf andere Stationen gegangen, um dort Einblicke zu bekommen. Das war einfach eine nette Abwechslung mit schönen Erfahrungen. Dies habe ich besonders in den Tagen genutzt, wo noch die anderen beiden Famulantinnen anwesend waren, denn dadurch gab es schon manchmal Phasen, in denen man zu dritt im Arztzimmer darauf gewartet hat, dass man sich eine Aufgabe schnappen konnte.
Bewerbung
Ich habe zwei Monate vorher eine telefonische Anfrage an das Chefarzt-Sekretariat gestellt und musste ansonsten wirklich gar nichts hinschicken. Insofern sehr unkompliziert.
