Das Krankenhaus ist kein Maximalversorger und macht dementsprechend auch keine großen Operationen. Desweiteren waren auf Station mMn zuviele Studierende eingesetzt, sodass es bei der wenigen Arbeit immer wieder zu Problem kam, wer was macht/wo mitkommt. Es gibt einen OP-Saal, der 4 Tage die Woche betrieben wird. Dort war Absprache wichtig, damit nicht 6 Personen auf einmal zuschauen.
Bei einfachen OPs konnte man die erste Assistenz übernehmen und zunähen wenn man fragt. Generell war es hier wichtig Eigeninitiative zu zeigen. Das ärztl. Team war Lehre anscheinend nicht so gewöhnt, sodass man immer fragen musste, warum was gemacht wurde, was gemacht wurde, ob man was übernehmen kann etc.
Blutentnahme + Zugänge sind in IT pflegerische Aufgaben, sodass man dort wieder nachfragen musste, ob man das übernehmen kann.
Man kann sich auch bei der Blutentnahme-Station anmelden und fragen, ob man dort eine "Schicht" übernehmen kann. Dort kann man gut lernen.
Wenn man fragt, kann man auch in anderen OPs zugucken bzw in die Notaufnahme gehen und dort helfen. Man muss halt gucken, wieviele Studis dort dann sind.
Ich war tageweise im Nachbarstadt-Krankenhaus, weil dort weniger Studis waren (auch wieder selber fragen).
PJ-Unterricht ist anscheinend in Italien nicht so bekannt. Der Primar auf der Allgemeinchirurgie, welcher generell sehr Studierendennah ist, hat 3x im Zeitraum PJ-Unterricht angeboten. Wir sind dann selber auf die anderen Fachbereich zu gegangen, um dort nach Unterricht zu fragen, welcher (von allen Fachbereichen) nur 2x angeboten wurde
Unter den Studierenden im Krankenhaus war eine gute Stimmung, es waren einige (K)PJler da, wenige FamulantInnen aus DE und viele FamulantInnen aus Südtirol , welche sich im ersten/zweiten Studienjahr befanden.
Es wird doch mehr Italienisch gesprochen als erwartet. Die Ärzte sollten zwar beide Sprachen gut beherrschen, jedoch waren einige Ärzte dabei die kaum deutsch gesprochen haben bzw es nur ungern taten.. Die Visiten waren zu mind. 50% auf italienisch und die Sprechstunden auch. Man kommt auch ohne italienische Sprachkenntnisse durch, mit ist es aber deutlich besser.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich die Famu sehr genossen habe. Ich habe mich früh damit abgefunden, dass ich hier medizinisch nicht die allzugroße Medizin erlernen würde aber in der Stadt lässt es sich sehr gut aushalten, weshalb es nicht schlimm war tägl. um 14:00 die Klinik zu verlassen.
Bewerbung
4 Monate vorher über das SABES-Portal.
Wohnung wird nicht gestellt, jedoch kann man beim jeweiligen Stationsekreteriat anfragen und die schicken die Anfrage weiter an die kirchl. Unterkünfte (Vinzentinum/Pristersemiar/Teritalschwester). Wenn man sich da frühzeitig bewirbt bekommt man ein Zimmer für ungefähr 500€ im Monat. Man kann auch der Stadt Brixen eine Mail schreiben, die haben manchmal auch was.