Ich habe meine Krankenhausfamulatur auf der Med 2 (Internistisch) absolviert, genauer gesagt auf der Intensivstation und in der Chest-Pain-Unit. Diese Famulatur war bisher meine beste Erfahrung im Medizinstudium.
Von Tag 1 an herrschte ein starkes Gemeinschaftsgefühl im Team. Besonders hervorzuheben ist das gemeinsame Frühstück auf der Intensivstation, das den Tag in einer angenehmen Atmosphäre beginnen lässt. Das kostenfreie Mittagessen, bei dem sich Assistenzärzte, Oberärzte und sogar der Chefarzt gemeinsam an den Tisch setzen, trägt ebenfalls zu diesem positiven Arbeitsklima bei.
Besonders positiv fand ich, dass man jederzeit offen kommunizieren kann, worauf man seinen Fokus während der Famulatur legen möchte. Da ich meine Fähigkeiten in der körperlichen Untersuchung verbessern wollte, wurde mir täglich die Möglichkeit gegeben, alle Patienten selbstständig in meinem eigenen Tempo zu untersuchen. Im Anschluss nahmen sich stets mindestens ein Arzt oder eine Ärztin Zeit, um meine Befunde zu besprechen und mit ihren eigenen abzugleichen.
Ein weiteres Pluspunkt war, dass ich Sonographien selbstständig durchführen konnte. Ein Arzt stand dabei im Hintergrund bereit, um bei Fragen oder Problemen zu helfen, ließ mir jedoch genug Raum, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Es wurde viel Wert darauf gelegt, mir hilfreiche „Tricks“ zu zeigen, wenn es mal nicht sofort klappte.
Natürlich durfte ich auch Zugänge legen und Blut abnehmen, wenn ich Lust hatte, mehr Übung zu bekommen. Diese Aufgaben wurden jedoch auch gerne von anderen Mitarbeitern übernommen, was den Druck von mir nahm, diese Aufgaben unbedingt erledigen zu müssen.
Ein besonderes Highlight war für mich die Möglichkeit, bei der Anlage von arteriellen Zugängen und ZVKs zu assistieren. Hier wurde mir Schritt für Schritt erklärt, was passiert, und ich konnte ein gutes Grundverständnis für Indikationen, Durchführung und mögliche Komplikationen entwickeln.
Jeden Tag um 13 Uhr fand eine Mittags- und Röntgenbesprechung statt, an der ich teilnehmen konnte und bei der aktuelle Fälle diskutiert wurden. Außerdem gab es regelmäßige PJ-Fortbildungen, zu denen ich herzlich eingeladen war. Diese waren zwar teilweise noch etwas anspruchsvoll für meinen Wissenstand, aber dennoch sehr informativ und gut gestaltet.
Wenn es mal weniger zu tun gab, wurde mir angeboten, ins Herzkatheterlabor zu rotieren und dort zuzuschauen.
Insgesamt kann ich diese Famulatur nur wärmstens empfehlen. Ich habe viel Neues gelernt und gesehen, und das gesamte Team – vom Assistenzarzt bis zum Chefarzt – nimmt sich die Zeit, einem möglichst viel beizubringen. Es ist ein sehr herzliches Team, und ich komme gerne wieder für mein PJ.