Famulatur Innere in Hospital Sao Francisco Xavier (7/2024 bis 8/2024)

Krankenhaus
Hospital Sao Francisco Xavier
Stadt
Lissabon
Station(en)
Medicina Interna I
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
7/2024 bis 8/2024
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Gleich mal vorweg: In einem Krankenhaus in Österreich oder Deutschland lernt man sicher mehr als hier. Aber wenn du gerade ein stressiges Semester hattest und ein bisschen runterkommen willst, bist du hier genau richtig.

Ich konnte nur wenig Portugiesisch bevor ich angekommen bin. Das macht die Kommunikation mit einigen Kolleg:innen etwas schwieriger, aber man kommt hier mit Englisch sicher besser durch als in anderen Südeuropäischen Ländern. Zuständig für mich waren die Ärzt:innen in Ausbildung, die konnten alle recht gut Englisch und waren bemüht, mir vieles zu erklären. Einige von ihnen waren wirklich super sympathisch und ich hab mich auch außerhalb vom Krankenhaus mit ihnen getroffen. Sie haben mir auch echt mehrmals gesagt, dass sie sich freuen, dass ich da bin und sie jemandem was beibringen können. Leider ist aber wirklich der allergrößte Teil ihrer Arbeit am Computer und auch die Visite dauert nicht lang, weil einer Person nur so 2-5 Patient:innen pro Tag zugeteilt waren. Weswegen ich schon einen guten Teil der Zeit rumgesessen bin und einfach am Handy Portugiesisch gelernt habe. Bei der Visite durfte ich aber immer auch die Routineuntersuchungen machen, dabei habe ich schon recht viele spannende und eigentlich auch jeden Tag neue Krankheitsbilder sehen können. Ansonsten war meine einzige Tätigkeit eine Arterielle Blutabnahme 1x die Woche (venös macht in Portugal nur das Pflegepersonal) und bei Punktionen zusehen. Aber ich denke, wenn man mit Nachdruck auch bei den älteren Ärzt:innen nachfragen würde, wäre evtl auch mehr drin.

Die Zeiten waren recht entspannt, ich war immer irgenwann zwischen 9 und 10 in der Klinik, um 10:30 uhr gabs mal eine halbe Stunde Kaffeepause, dann so eine Stunde lang Visite. Nach der Visite sind die Ärzt:innen hauptsächlich am Computer gesessen, waren dabei aber sehr bemüht mir was zu erklären oder manchmal einfach so nebenbei zu quatschen. Mittagessen war so gegen 14:00 Uhr, meistens bin ich aber davor oder direkt danach heimgegangen. Manchmal bin ich bis 16 Uhr geblieben, wenn noch eine Blutabnahme, eine Aszites-Punktion o.ä. anstand. Grundsätzlich hatten die Ärzt:innen (und damit auch ich) hier einen angenehm entschleunigten Alltag. Ich habe selten jemanden gestresst gesehen, und vom Portier bis zur Chefärztin waren alle immer sehr, sehr nett zu mir.

Alles in allem würde ich sagen, man lernt schon einiges, aber einfach nicht so viel wie in Ö oder D. Für mich persönlich aber war nach einem echt sehr anstrengenden Semester einfach grad die Power draußen. Und da waren 4 Wochen so entspannt mal grundsätzlich den Krankenhausalltag kennenlernen, vl vor Ort schon ein bisschen was fürs nächste Semester oder Portugiesisch lernen und in der (ausgiebigen) Freizeit eine lebendige Stadt erleben, an den Strand gehen, Surfen und die Umgebung von Lissabon erkunden genau das richtige. Wäre meine Famulatur nochmal hier, selbst wenn am Ende von den Ferien, ich würde mich den ganzen Sommer lang darauf freuen. Quasi eine Famulatur, die sich wie Urlaub anfühlt :)
Bewerbung
Email an: ensino@ulslo.min-saude.pt
Ich habe im Dezember und Januar jeweils eine Mail geschrieben, erst auf die zweite wurde mir geantwortet. Ich würde also auf jeden Fall nochmal nachhaken, wenn sie nicht antworten. Auch beim späteren E-Mail-Verkehr musste ich eigentlich immer 2x nachfragen. Die Infos hab ich ihnen auch echt aus der Nase ziehen müssen. Deswegen hier kurz die Infos, die ich mühsam erfragt habe:
» Du musst nichts mitnehmen. Maximal ein Stethoskop, wenn du willst. Auch Schuhe etc sind ihnen egal, die Ärzt:innen tragen selber zum Teil High Heels, Sandalen, ... und einen Kasack bekommt man jeden Tag frisch gewaschen vor Ort.
» Sie haben bei mir keinerlei Nachweis von Versicherung oder Impfung verlangt ("Die Studentin muss selbst sicherstellen, dass sie ausreichend abgesichert ist").
» Arbeitszeitbeginn bei mir war am ersten Tag 9:00 Uhr. Einfach an die Beschilderung halten, zur Station gehen und dort jemanden ansprechen.
» Wenn die auf der Station nicht wissen, dass ihr kommt, kein Stress! Bei mir hat die Administratorin der Chefärztin ein komplett falsches Datum geschrieben, aber es war dann tortzdem kein Problem, dass ich da war.
Keine Sorge, der Rest der Famulatur war nicht so schlecht organisiert, das lag nur an der Administratorin.

Bin gerne für Nachfragen verfügbar.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.4