Wenn ihr eine entspannte Famulatur haben wollt, in der man nebenbei noch viel von der Stadt sieht, seit ihr hier richtig. Die Klinik Landstrasse hat, wie ich erst dort erfahren habe, ein anderes Schichtsystem. Nur wenige Kliniken in ganz Österreich praktizieren das so, aber der normale Tagdienst der Ärzt/innen geht von 8:00 (Frühbesprechung) bis 13:00. (Natürlich gibt es dann noch einen 24h Dienst, aber damit hatten wir Famulierenden nichts zu tun.) Gut für mich, so hatte ich die Nachmittage in Wien zur freien Verfügung.
Es geht um 8:00 los mit der Frühbesprechung, dort werden die Aufnahmen des letzen Tages und die durchgeführten Koronarangiographien besprochen. Der Chefarzt erklärt immer sehr viel, was man auf den Bildern sieht und stellt an die Studenten auch nachfragen. Ein bis zweimal pro Woche schließt sich an die Frühbesprechung dann eine Fortbildung an, die entweder von der eigenen Fachrichtung oder von einem Gast aus einer anderen Fachrichtung vorgetragen wird. Diese gehen circa 1 Stunde und waren immer sehr lehrreich.
In den Sommersemester Ferien waren sehr viele studierende dort. Auf den insgesamt drei kardiologischen Stationen waren jeweils 2-3 Famulant/innen und zwei PJler/innen. Dadurch konnte man sich die Arbeit gut aufteilen. Und generell kam auch nie das Gefühl von Stress auf. Kein Vergleich zu einer deutschen internistischen Station!
Auf der Station selber waren unsere Aufgaben dann die elektiven Aufnahmen und Blutentnahmen. Wir haben EKGs geschrieben, die Patienten für Untersuchungen aufgeklärt, Venflons gelegt. Der Hauptteil des Vormittags, war dann die Visite, bei der viele der Ärztinnen sehr bemüht waren, dass wir auch etwas davon mitnehmen. Vorwissen im Bereich der Kardiologie ist aber nicht unbedingt erforderlich.
Wie in den vorherigen Berichten über diese Abteilung beschrieben, kommt es auch hier sehr auf eigene Initiative an. Wenn man viel fragt, kann man auch viel lernen, aber von den Ärzten selbst aus kommt nicht so viel. Ich bin mit dem Ziel in diese Famulatur gegangen, danach EKGs sicher interpretieren zu können, und kann von mir behaupten, dass sich das durch Eigeninitiative und viele Nachfragen auch erreicht habe.
Das Essen ließ teilweise zu wünschen übrig, war aber immerhin kostenlos und üppig. Kleidung wurde gestellt. Eigenes Stethoskop mitbringen!
Bewerbung
knappes Jahr im Voraus Telefonisch im Sekretariat der 2. Medizinischen Abteilung, alles weitere dann sehr unkompliziert per Mail