Der erste Tag beginnt damit das man sich im Sekretariat seine Mitarbeiterkarte, in der Hausverwaltung die Schlüssel und in der Wäscherei die Kleidung holt.
Das ist alles recht unkompliziert und geht verhältnismäßig schnell, obligatorisch dabei ist aber trotzdem das Verlaufen in den unterirdischen Gängen die alle gleich ausschauen...
Man hat seinen persönlichen Spind in der Garderobe und Kleidung holt man sich jeden Tag aus dem Wäschekreisel.
Sofort fällt auf das sich KEINER für dich zuständig fühlt, und es prinzipiell kein wirkliches Konzept zur Ausbildung gibt. Grundsätzlich gibt es als Famulant mehrere Möglichkeiten die Zeit zu verbringen:
>> Erstuntersuchung/Ambulanz: Dort kommen fußläufig oder mit der Rettung gebrachte Patienten an und werden klassisch untersucht und versorgt. In der Ambulanz sind meist ein Turnusarzt, ein Assi und ein Facharzt zu dem man sich dazugesellen kann. Wenn du selber etwas am Patienten machen möchtest, ist das sehr abhängig vom Arzt, auf viel Eigeninitiative hin aber i.d.R. möglich.
>> Station: Mitgehen mit der Visite möglich (aber nicht zu viele Studenten auf einmal, eine KPJlerinn hat sich da mal aufgeregt), wer Zugänge/Blutabnahmen stechen will sollte bereits früher da sein weil das die Pflege meist schon macht bevor die Visite anfängt. Sonst ist der Alltag auf der Station eher mau.
>> Nachbehandlung: Hier wieder Turnusarzt+Assi+Facharzt, Facharzt macht meist die "interessanteren" ambulanten Kontrollen, Assi und Turnus die Verbandwechsel und Nahtentfernungen, hier kann man viel Hand anlegen und selber machen. Außerdem werden hier die Plan-Aufnahmen durchgeführt (Gespräch, Aufklärung, Zugang)
>> OP: Es gibt zwei OPs, einen eher Orthopädischen, einen eher Unfallchirurgischen. Zuschauen ist immer möglich. Wenn man sich vorher bisschen mit den Chirurgen unterhält ist auch ein steriles dazuwaschen und assistieren möglich. Wie gesagt, VIEL Eigeninnitiative!
Zusätzlich kann man auch einen Tag im Nachbar-KH in Mödling in den Orthopädischen OP gehen, wenn man Lust hat
>>Gipszimmer: Ähm... Naja... Ein Tag da drin ist ein verlorener Tag. Du darfst dort in der Ecke stehen und beim Gipsen zusehen, deine Tätigkeit beschränkt sich (sehr optimistisch) jedoch auf das hinein und hinausfahren von Patienten. Mehr nicht.... Ist nicht zu empfehlen :)
Ein typischer Tagesablauf:
Um 7:30 beginnt die Morgenbesprechung in der im Super-Schnelldurchlauf ALLE neuen und operierten Patienten kurz angerissen werden. Danach schwärmen alle aus. Macht euch mit euren Famulatur-Kollegen im besten Fall kurz nachher aus wer heute wo hingeht. Wir waren zu Sechst (!) daher war eine Einteilung sicher nicht verkehrt... CAVE! Hin und wieder benötigt ein Chirurg eine Assistenz bei einer OP, das sagt er meistens direkt nach der Besprechung zu den Famulanten und nimmt dann direkt einen mit.
Dann geht man in eines der oben genannten Gebiete und tut was anfällt. 11:15 bis 14:00 gibt es Mittagessen, welches sich i.d.R. immer gut ausgeht. Suppe, Hauptspeise und Salat sind als Famulant gratis :D
Viele gehen dann nach dem Mittagessen nachhause, man kann aber auch noch länger bleiben. Für ganz interessierte gibt es um 13:00 noch eine Mittagsbesprechung.
Fazit?
Denke mal eine ziemlich durchschnittliche Famulatur. Stichwort ist hier ganz klar EIGENINITIATIVE, ohne der steht man hier tatsächlich nur viel in der Ecke. Wer fragt darf auch machen :)
Geheimtipps:
+Nördlich vom KH gibt es eine Wohnsiedlung in der man immer einen gratis Straßenparkplatz findet, max. 5 Gehminuten vom KH entfernt.
+Auch wen viele gefragt haben was du hier noch machst, fand ich die Nachmittage im OP und Ambulanz meist um Welten interessanter weil nicht noch 5 andere Famulanten da sind, man kommt also zu mehr praktischen Tätigkeiten.
Bewerbung
Habe mich im Januar beworben für einen Beginn im September. War kein Problem.
