Nachdem ich über Bekannte einer Freundin gutes über die Praxis und vor allem Christoph gehört hatte, dachte ich mir, dass ich so meine Möglichkeiten zum Ski fahren verlängern kann. Jedoch bereue ich es überhaupt dort gewesen zu sein.
Christoph war in dem Monat nur wenige Tage dort, sodass man meist einer der zusätzlich eingekauften Ärzten zusammen gearbeitet hat, die kaum Zeit für ein hatten und auch nicht wirklich Lust hatten was zu zeigen, oder mit der Chefin, die einen einfach nicht beachtet hat.
Es gab keine wirkliche Einarbeitung und es wurde von Anfang an erwartet, dass man weiß wie jedes Gerät funktioniert inklusive des Kapillarblut Labors, das behandelt wurde wie ein vollständiges Labor, obwohl es eher einer kappilären BGA entspricht.
Die Aufgaben bestanden daraus die Skiunfälle, die von der Pistenrettung gebracht wurden, auszuziehen und die erste Untersuchung zu machen. Dann durfte man ein Röntgen anmelden und die Patienten größtenteils direkt auch ins Röntgen schieben. Je nachdem wer die Bilder gemacht hat, konnte man tatsächlich etwas erkennen oder eben gar nichts. Dann wurde fast immer dasselbe Schema mit Schiene und Verband gefahren und dem Patienten noch gezeigt, wie man eine Thrombose spritze appliziert. Mit hausärztlichen, pädiatrischen oder anderen Fällen hatte man so gut wie kein Kontakt außer um die Dulliarbeit zu machen und im Nachhinein aufzuräumen. Insgesamt waren einige der durchgeführten Behandlungen nicht mehr stand der Dinge wie die Applikation von Rheumesser oder Vitamin C Infusionen bei leichter Erkältung.
Man hat eine Unterkunft gestellt bekommen, die direkt über der Praxis ist und ein traumhaften Ausblick hat.
Die Tage waren sehr unterschiedlich, je nachdem mit wem man zusammen gearbeitet hat. Jedoch waren ein paar der Stammmitarbeiter fachlich nur so mittel kompetent, da sie eigentlich nur Rettungssanitäter sind, aber sich aufführen wie examinierte Pflegekräfte oder MTR und auch dieselben Aufgaben übernehmen und die Röntgenbilder anfertigen. Das anstrengendste war aber, dass dauerhafte Lästern im Team über alles und jeden. Man erfuhr sehr schnell von allen Familienverhältnissen, Scheidungen, etc. und es wurde von den Personen erwartet, dass man da mit fiebert und sie waren empört, wenn man da nicht so dabei ist.