Um 8 Uhr findet die Morgenbesprechung statt, danach kommt man zu den ÄrztInnen in die Kojen. Die Patienten werden aufgerufen und danach kann man gleich Blutabnahme machen bzw. Zugang legen und anschließend BGA, ggf. auch EKG kleben oder Infusion anhängen während der Arzt mit Patienten spricht und Anamnese erhebt. Die Patienten wurden vorerst durch den Arzt untersucht. Wenn den Ärzten etwas interessantes/auffäliges aufgefallen ist - wie zB ein Systolikum beim Abhören - dann wurde ich auch gefragt ob ich mithören/mituntersuchen möchte und war somit gut eingebunden. Allerdings wurden die Patienten großteils von Ärzten betreut und haben nicht allzu viel Zeit in der Koje verbracht.
Die meisten Patienten kamen mit großer Angst und verschiedenen Beschwerden, allerdings manchmal auch mit Problemen die man beim Hausarztbesuch erledigen könnte - GIT-Beschwerden bzw. Schmerzen, fieberhafter Infekt, Thoraxschmerzen, Alkoholintoxikation, Schwindel, Zustand nach Synkope, psychosoziale Krise. Einmal haben wir aber auch einen akuten STEMI sowie kurze Asystolien gesehen, die dringendes Eingreifen erfordert haben. In meinen 2 Wochen war nicht so viel los, wodurch man aber selten durch die Notfälle (bzw. "Notfälle") überfördert war. Die Arbeitslast war sehr tages- und fallabhängig.
Die Pflege war auch sehr nett und alle hatten einen guten Humorsinn! Wenn man etwas nicht schafft oder sich nicht auskennt, kann man nachfragen und es wird einem mit Freundlichkeit geholfen.
Man konnte sich die Zeit frei einteilen - man kann am Vormittag oder Nachmittag kommen oder einen ganzen Tag machen und den nächsten Tag freinehmen, am besten in Rücksprache mit anderen FamulantInnen. Nach Erhalt eines Mitarbeiterausweises kann man jeden Tag gut und billig mittagessen (so um die 5€).
Fortbildungen gab es keine.
Insgesamt sehr gute und coole Famulatur! Ich würde eher 4 Wochen empfehlen, da es nicht garantiert ist wie viel (oder wenig) man in den 2 Wochen sehen kann.