Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Meine Famulatur in der HNO Bad Tölz hat mir sehr gut gefallen. Erst einmal ist das Team super nett und jung. Außerdem ist die HNO sehr vielfältig und ich konnte meinen Tag ziemlich frei gestalten, je nachdem was ich mir gerne angucken und lernen wollte. Mein Tag fing mit der Frühbesprechung an, anschließend bin ich bei der Visite mitgelaufen. Danach gabs meistens ein paar wenige (2-5) Blutabnahmen. Dort konnte, aber musste ich auch nicht helfen ! Meistens bin ich noch kurz auf der Station geblieben und habe bei den Entlassungen/Untersuchungen zugeschaut/mitmachen dürfen. Das waren oft z.B Nasenreinigungen, Entfernungen von Nasenschienen, Fäden ziehen, Verbandwechsel etc. Anschließend konnte ich mir meist aussuchen, ob ich in die Ambulanz oder in den OP gehen möchte. Im OP wurde mir viel erklärt und gezeigt. Von Routine-OP’s wie Septumplastiken, Nasennebenhöhlen-OP’s oder Tonsillektomien, bis zu einigen größeren OP’s wie Parotisresektion, Tumor-OP’s mit Radialislappenrekonstruktion, Neck Dissection, Schilddrüsen-OP’s wurde ein sehr breites Spektrum an HNO-Eingriffen durchgeführt. Bei den größeren OP’s durfte ich mich auch einwaschen und assistieren. So habe ich auch einen sehr guten Eindruck von diesen Operationen bekommen. Meistens habe ich vorher auf den OP Plan geschaut, um die Zeiten von den größeren OP’s abzupassen. Manchmal wurde ich aber auch angerufen, dass ich in den OP kommen kann. Die kleineren Routine Operationen waren zwar auch ganz spannend mal zu sehen, allerdings konnte ich mich dort meistens nicht einwaschen, und auch nicht so viel sehen, weshalb ich mir diese nur am Anfang der Famulatur angeschaut habe.
Wenn ich in der Ambulanz war, durfte ich Patienten auch selber untersuchen und Anamnese machen. Dort habe ich gelernt mit dem starren Endoskop Mund und Nase zu untersuchen, sowie das Ohr zu untersuchen. Der Lerneffekt war auch hier sehr hoch, da ich verschiedene Krankheitsbilder gesehen habe. In der Ambulanz gab es außerdem noch einen kleinen Eingriffsraum, wo z.B. Basaliom Resektion durchgeführt worden ist. Auch dort hat es sich gelohnt, mal dabei zu sein. Etwa einmal die Woche hat der Oberarzt auch Unterricht mit mir gemacht, dafür habe ich eine Liste bekommen mit wichtigen Themen aus der HNO. Insgesamt kann ich die Famulatur sehr empfehlen, ich habe sehr viel gelernt und eine gute Zeit in Bad Tölz gehabt.
Nun zu der Unterkunft:
Diese wird von der Klinik gestellt und liegt in dem alten Hotel Jodquellenhof, der seit ein paar Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Dort sind neben Klinikpersonal, auch Handwerker und Flüchtlinge untergebracht. Am Anfang war es schwierig dort die anderen Studenten kennenzulernen, da es keine gemeinsame Küche gibt und das Wohnheim insgesamt sehr anonym ist. Im Zimmer gibt es ein eigenes Bad, Doppelbett und eine kleine Kochmöglichkeit. Nach ein paar Tagen habe ich in der Klinik auch andere Studierende kennengelernt und wurde einer WhatsApp Gruppe hinzugefügt. So konnte man sich absprechen, wann wer waschen möchte, oder aber sich auch für Ausflüge etc. verabreden. Am Ende hatte ich eine wirklich gute Zeit, allerdings erfordert das connecten mit den anderen auch einiges an Eigeninitiative, weshalb ich empfehlen würde zum Mittagessen in die Mensa zu gehen und den PJ Unterricht zu besuchen. Das Mittagessen habe ich erst nachdem ich nochmal bei der Personalabteilung war, gestellt bekommen.
Bewerbung
Etwa 3 Monate vorher habe ich mich über das Chefarztsekreteriat beworben, für die Wohnung habe ich mich nur knapp 1 Monat vorher beworben. Mit etwas Glück habe ich noch die letzte Wohnung bekommen, vermutlich, da was frei geworden ist. Ich würde empfehlen sich etwas früher zu bewerben für die Wohnung.