Ich habe meine Famulatur mit viel Begeisterung begonnen, aber leider schon nach dem ersten Tag gemerkt, dass sie nicht so schön sein würde.
Am ersten Tag wusste niemand, dass ich kommen würde – es gab also keine Ansprechperson oder ähnliches. Es gab auch keinen vernünftigen Plan, und man fühlte sich einfach verloren.
Die Frauenklinik in Köln hat viele unterschiedliche Bereiche, wie den OP, die Poliklinik, das Brustzentrum, die Pränataldiagnostik usw. Insgesamt war ich einen Monat dort, aber leider konnte ich kaum etwas sehen oder selbst machen. Es hatte den Anschein, als bräuchte man uns nur, um Blut abzunehmen und Viggos zu legen. Jeden Tag ab 12:00 Uhr, wenn ich es geschafft hatte, irgendwo etwas zu sehen (meistens in der Reproduktionsmedizin oder der Pränataldiagnostik), riefen immer die Kollegen von der Chemoambulanz an, damit wir Blut abnahmen. So mussten wir dort täglich mindestens zwei Stunden verbringen. Dasselbe Problem hatten auch die armen PJler, die ständig hin- und hergerufen wurden.
Innerhalb eines Monats durfte ich nur ein einziges Mal im OP bei einem Kaiserschnitt dabei sein. Leider waren fast alle Hebammen und OTAs sehr unfreundlich, sodass es überhaupt keinen Spaß machte. Ich habe keine einzige Spontangeburt gesehen und durfte kein einziges Mal einen Ultraschall selbst machen.
Das absolut Schlimmste war, als die Blockpraktikanten der Uni zu Köln kamen. Sie wurden immer in den verschiedenen Bereichen eingesetzt, und wir Famulanten oder PJler wurden aus den Untersuchungen oder dem OP hinausgeschmissen, weil die Blockpraktikanten Vorrang hatten.
Insgesamt würde ich die Famulatur nicht weiterempfehlen.