Famulatur Kinderchirurgie in St. Joseph-Krankenhaus (9/2024 bis 10/2024)

Krankenhaus
St. Joseph-Krankenhaus
Stadt
Berlin
Station(en)
S45, S44, S40, Rettungsstelle, kinderchirugische Sprechstunde
Fachrichtung
Kinderchirurgie
Zeitraum
9/2024 bis 10/2024
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Meine Famulatur in der Kinderchirurgie war bislang meine beste Famulatur und auch unabhängig von meinen bisherigen Erfahrungen mit das Beste, was man sich von einer Famulatur erhoffen kann.

Die Kinderchirurginnen und -chirurgen operieren planmäßig jeden Mittwoch und Freitag, sowie jeden zweiten Montag. An den anderen Tagen findet die Sprechstunde statt, in der Kinder zur OP-Vorbereitung bzw. zur Diagnostik gesehen werden. Zustätzlich wird noch die Rettungsstelle mitbetreut. Gelegentlich gibt es an den nicht-OP-Tagen Nachmeldungen bspw. aufgrund stationärer oder eingewiesener Notfälle oder Notfällen aus der Rettungsstelle. Es gibt keine eigene kinderchirurgische Station, sondern nur allgemeinpädiatrische Stationen, auf denen auch die kinderchirurgischen Patienten liegen. Diese werden morgens visitiert. Kinderchirurgie-typisch wird ein breites Spektrum operiert. In meiner Zeit habe ich gesehen: Orthopädie/Unfallchirurgie (ausschließlich Frakturversorgung und Materialentfernung), Bauchchirurgie (Appendizitiden, nekrotisiertende Enterokolitis bei Frühgeborenem, Ileus, Leistenhernien, Stufenbiopsie bei M. Hirschsprung), Gynäkologie (rupturierte Ovarialzyste), Urologie (Orchidopexie, Paraphimose, Zirkumzision, Zystoskopien, Hoden-/Hydatidentorsion, Hodenkontusion), Dermatologie (benigne Hauttumoren), Fehlbildungen (venöse Malformationen), HNO (Ohren anlegen).

Grundsätzlich war ich sehr frei in dem, was ich sehen wollte. Es gibt keine Frühbesprechung, die Ärztinnen und Ärzte wissen im Vorhinein, welchen Bereich sie an einem Tag betreuen und fangen dort selbständig an. An den OP-Tagen bin ich zu direkt in den OP gegangen, wo ich zunächst nur zugesehen habe und später auch assistieren durfte. An den anderen Tagen war ich morgens bei der Visite dabei und bin anschließend in die Rettungsstelle gegangen. Den Tag über habe ich dann zwischen Rettungsstelle und Sprechstunde gewechselt. Ende war planmäßig 16:30 Uhr, meist wurde ich um diese Zeit oder auch schon früher nach Hause geschickt. Selten bin ich (freiwillig!) länger geblieben, weil ich noch etwas sehen wollte. Es gab jeden Tag die Möglichkeit, gemeinsam Essen zu gehen. Es gibt eine Kantine für Mitarbeiter, wo man Essen für etwa 4-5€ kriegt, ich hatte allerdings immer selbst etwas dabei. Die Ärztinnen und Ärzte durfte ich jederzeit gerne begleiten und konnte immer Fragen stellen. Je nach Arzt durfte man in der Rettungsstelle Patienten selbständig untersuchen und anschließend Anamnese und Untersuchungsbefund besprechen. Einmal durfte ich ein Abdomen-Ultraschall durchführen. Bei der OP-Assistenz durfte ich überwiegend Haken halten und Tupfen, es gab aber auch die Gelegenheit zu Nähen und einmal auch den Hautschnitt zu setzen. Bei laparoskopischen Eingriffen durfte ich die Kamera führen. Die Ärztinnen und Ärzte waren wirklich ausgesprochen nett, gelegentlich wurden mir (freundlich!) Hausaufgaben gegeben etwas nachzulesen, was dann am nächsten Tag besprochen wurde. Immer wieder wurden Lehrbücher zur Hand genommen, um bestimmte Fälle noch mal mit Bildern zu verdeutlichen. Röntgenbilder in der Rettungsstelle und sonographische Bilder in der Sprechstunde wurde verständlich erklärt. Gelegentlich kam es vor, dass man plötzlich in der Rettungsstelle wie bestellt und nicht abgeholt stand, weil die Ärztinnen und Ärzte ohne Bescheid zu geben woanders hingegangen sind. Aber das ist wohl überall Schicksal der Famulatinnen und Famulanten. Die Zusammenarbeit mit der OP-Pflege war hervorragend, lediglich in der Rettungsstelle gab 1-2 Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege, die ausgesprochen unfreundlich zu Praktikantinnen und Praktikanten waren (nicht nur zu mir, da wurde nach oben gebuckelt und nach unten getreten).

Insgesamt kann ich ich jedem, der an Kinderchirurgie interessiert ist, diese Klinik für eine Famulatur empfehlen. Auch bei allgemeinem Interesse an Chirurgie oder Pädiatrie lernt man hier sicherlich viel wertvolles. Das tolle Team vom Chefarzt bis zu den ÄiW hat mich von Anfang an herzlich aufgenommen, sodass ich jeden Tag gerne zur Famulatur gefahren bin.
Bewerbung
ab einem Jahr vor Famulatur im Chefarztsekretariat melden
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Gipsanlage
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13