Die Famulatur bei Dr. med. Welschehold, M.A. und seinen Kollegen (Dr. med. Thomas Just und Britta Hepp) hat mir sehr gut gefallen. Das Team inkl. die Pflege, MFAs und MTAs ist professionell und freundlich. Man kann echt viel lernen, wenn man Bock und Motivation hat. Zwei Wochen war ich allein in der Praxis, danach waren wir zu zweit mit einem anderen Famulanten. Da es trotzdem mehr Ärzte gibt, haben wir uns verteilt, sodass wir immer 1-zu-1 betreut wurden.
Die Praxis (Fachärzte Rhein-Main-Nahe, Fachbereich Neurochirurgie) hat eine eigene Webseite, wo alle gängigen Krankheitsbilder, OPs und konservative Maßnahmen ausführlich beschrieben sind. Um hier kurz zusammenzufassen werden hier die Erkrankungen des Rückenmarks und der peripheren Nerven meist ambulant, manchmal auch stationär behandelt. Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, ISG-Syndrom, Osteochondrose machen hier häufig Ärger am Rücken bei Patienten, die Nervenkompressionssyndrome wie das Ulnarisrinnensyndrom und das Carpaltunnelsyndrom sind ebenfalls oft. Das Leitungsspektrum beinhaltet die Aufnahme von Patienten, die neurophysiologische Diagnostik, die Beratung, die OPs und die Schmerztherapie durch Infiltrationen.
Als Famulant hat man hier enorme Freiheit und Flexibilität. In der Praxis sind drei Ärzte an mehreren Standorten in der Umgebung von Mainz tätig. Man darf selbst entscheiden, mit wem man am Tag läuft, je nachdem, worauf man Bock hat (OP/Sprechstunde/Infiltrationstherapie/neurophysiologische Messungen).
• In OPs geht man mit am Tisch und nach einiger Zeit hilft mit: absaugen, Hacken halten, spülen, evtl. zunähen. Die ganze Zeit kann man im Mikroskop zuschauen und Fragen stellen. Kleine Eingriffe unter Lokalanästhesie dauern 15-20 Minuten, wobei größere OPs unter Vollnarkose können bis zu 3 Stunden anhalten.
• In der Sprechstunde lernt man zuerst den Ablauf des Gespräches und die Art und Weise der internen Dokumentation. Wenn man sich traut, darf man neue Patienten aufnehmen, die Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen und dem Arzt korrekt und präzis präsentieren zu üben.
• Bei der Infiltrationstherapie setzt man die Spritzen mit Betäubungsmittel an die Nervenwurzel unter Röntgen- oder CT-Kontrolle. Dabei darf man ebenfalls nach einiger Zeit Zuschauen die Spritzen selbst setzen, natürlich unter ständiger Überwachung und Hilfestellung.
• Im neurophysiologischen Labor misst man die Nervenleitgeschwindigkeit und die somatosensibel evozierte Potentiale. Man schaut zu und bei Interesse darf vielleicht selbst messen, habe ich aber nicht gemacht. Ist auf jedem Fall nützlich zu wissen, woher die Werte für die Diagnosestellung stammen und was sie wirklich bedeuten.
Während der Famulatur gab es keinen Unterricht, zweimal hat aber Dr. Welschehold einen Nahtkurs gestaltet, wo gängige Nahttechniken demonstriert wurden. Man durfte auch das Nahtmaterial mitnehmen und selbst üben. Problemlos konnte ich ein paar Tage freinehmen, ohne sie nacharbeiten zu müssen. Ich würde empfehlen, vor der Famulatur zumindest die Information von der Webseite der Praxis durchzulesen, da sie 100% für das Praktikum relevant ist. Noch besser ist, die häufigsten Krankheitsbilder in Amboss oder im Lehrbuch nachzuschlagen, neurologische Untersuchung und Nähen zu üben, evtl. die relevante OPs als Aufzeichnungen in Youtube sich anzuschauen, um mehr Ahnung im OP-Saal zu haben.
Von der Seite des Arztes hat mir nur die Struktur gefehlt. Auch sind manche Tage sehr kurz oder mit großen Lücken im Stundenplan. Man kann die Zeit nutzen, um zu lernen und was Gutes zu machen, mir hat aber die Disziplin manchmal gemangelt.
Bewerbung
Bewerbung spontan vor 3 Monaten per Email
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Mitoperieren Patienten untersuchen