Ich habe mich schon relativ früh (halbes Jahr vorher) für die Famu beworben, das Dokument findet man einfach auf der Uniwebsite (https://www.um.edu.mt/ms/medicalelectives/). An sich ist die Bewerbung relativ aufwändig, die wollen ziemlich von von einem wissen und fordern einige Dokumente. Es kann schon auch ein bisschen dauern bis man eine Antwort bekommt, aber an sich sind die Sekretärinnen eigentlich super nett.
Theoretisch vermitteln die auch selbst Unterkünfte, da wohnt man dann im Studentenwohnheim ziemlich in der Nähe der Klinik, aber da ich das Praktikum zusammen mit drei Komilitoninnen gemacht habe, haben wir uns einfach ein Airbnb gesucht, das hat quasi genauso viel gekostet. (ca. 500/Monat pro Person)
Am ersten Tag hat man erstmal so eine Einführung und geht danach auf die Station. Im OP bekommt man Kasacks, auf den Stationen kann man rumlaufen wie man möchte. An sich ist quasi jeder einem Consultant zugeordnet (vergleichbar mit deutschem Oberarzt), die in der Regel auch Bescheid wissen, dass man kommt. Ich war bei Dr. Gatt in der Anästhesie und der war wirklich super. Er hat richtig viel erklärt und gezeigt und ich durfte auch viele Sachen selber machen (Zugänge legen, Maskenbeatmung, Larnyxmasken, Intubieren, ZVK, Lokalanästhesien, Magensonde legen).
Generell ging der Tag meistens so gegen 8 los, die Patient*innen kamen aber erst so gegen 8:30 in den OP, das heißt es war auch niemand böse wenn man erst dann da ist. Mein Consultant war immer so lange da, bis die OP Liste für den Tag abgearbeitet war, ich durfte aber eigentlich meistens zwischen 12 und spätestens 14 Uhr gehen. Ich durfte auch mal einen Tag mit auf die Intensivstation und war einmal mit im Kreißsaal. Generell war es eigentlich kein Problem auch mal in den anderen OP-Sälen vorbeizuschauen, wenn einen was interessiert hat. An sich fand ich die Stimmung sehr angenehm im Krankenhaus, obwohl es so groß ist, hat man hat das Gefühl es ist sehr familiär und es gibt wirklich extrem viel Personal. Sowohl von der Pflege, als auch von den Ärzten aus, es war eigentlich immer mindestens ein PJler oder Trainee noch mit dabei. An sich sprechen auch wirklich fast alle super gutes Englisch, die Ärzt*innen untereinander meistens sowieso, mit dem Pflegepersonal und den Patient*innen aber eher maltesisch. Da es aber auch immer wieder gemischt wird und die sehr viel hin und her switchen, versteht man dann doch mehr als man denkt. Die meisten nehmen auch Rücksicht wenn man fragt und sprechen dann Englisch.
In Malta fängt auch Ende September die Uni wieder an, ab dann war das Krankenhaus auch komplett überfüllt mit den Studierenden von da, wenn ihr also die Chance habt eher davor zu gehen, dann macht das auf jeden Fall.
Zu Malta an sich: Wirklich eine sehr schöne, aber auch kleine Insel :) Im September war das Wetter bei uns echt perfekt, es hatte so 25-30° und war auch noch sehr angenehm zum Baden. Bei der Wohnungssuche würde ich mich auf die Viertel rund ums Krankenhaus fokussieren, ansonsten nimmt man jeden Morgen eine unfreiwillig lange Busfahrt in Kauf. Die angegebene halbe Stunde wird in der Rush hour auch mal schnell zu 1,5h. Wenn man sich den Linksverkehr zutraut lohnt sich auf jeden Fall auch ein Mietauto, vor allem für größere Ausflüge. Ansonsten sind wir auch viel Bolt gefahren, damit kommt man auch schnell überall hin.
Das Meer ist wirklich unfassbar schön da, egal wo man ist, ist man in unter einer Stunde an der Küste, es gibt aber halt vor allem Steinstrände. Zum Schnorcheln und so aber super :) Ansonsten lohnt sich auch ein Ausflug nach Mdina, die Three Cities und natürlich Valetta würde ich unbedingt anschauen. Mit der Fähre kommt man auch gut nach Gozo, da ist es auch sehr schön. Bootausflug zur Blue Lagoon ist auch ein Muss.
Die nicht touristischen Gegenden sind schon eher abgeranzt, wir haben uns aber nie unsicher gefühlt und vom Lebensstandard her ist es auch ganz normal wie im Rest von Europa. Feiern gehen kann man auch gut, es gibt überall Happy Hour und immer wieder Events.
Insgesamt war es eine super schöne Zeit und Erfahrung, ich persönlich hab in der Anästhesie dank Dr. Gatt auch sehr viel gelernt. Auf den Stationen ist es etwas umkoordinierter, da muss man sich überlegen ob einem das 375€ Wert ist. Für alles drum herum ist es wirklich toll und ich würde es auf jeden Fall empfehlen. 1 Monat Famu fande ich auch perfekt, ich glaube für ein PJ Tertial wäre mir die Insel fast zu klein.
Falls ihr eine entspannte Famu, gutes Wetter und eine schöne Zeit haben wollt, ist Malta auf jeden Fall das Richtige für euch!
Bewerbung
halbes Jahr früher empfiehlt sich, damit man alle Dokumente organisieren kann, geht bestimmt aber auch kurzfristiger noch.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung EKG Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen Patienten aufnehmen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Punktionen