Ich war einen Monat in Haydom auf verschiedenen Stationen.
Morgens ist um 7:20 Sala, wo man gebeten wird Hinzugehen, aber eig nicht muss. Danach kann man Frühstücken und geht dann auf die Stationen.
Lena-Ward (Pädiatrie): hier findet die Visite so von 9-11 statt, da läuft mit den Interns und Ärzten durch die Zimmer und schaut sich die Patienten an. Je nach Arzt wird hier mehr oder weniger erklärt und Englisch gesprochen. Häufig findet hier viel auf Swahili statt.
Danach kann man ggf bei BEs helfen, ansonsten passiert nichts mehr. Die Krankheitsbilder waren spannend, aber sonst eher etwas langweilig.
Neonatologie: hier findet die Visite auch ab ca. 9 Uhr statt, während meiner Zeit dort wird relativ wenig Englisch gesprochen und im allgemein hat sich niemand wirklich für mich interessiert. Ich habe mit der Pflege gebondet und konnte dort dann viel machen und unterstützen! (>Füttern, Waschen, Wickeln, Blutentnahmen)
Zwei - drei tage hier haben gereicht.
Geburtshilfe: Hier gibt es morgens auch eine Visite auf der Wochenbettstation, die aber auch überwiegend auf Swahili und allgemein langweilig ist.
Im Kreissaal kann man sich sehr gut an die Hebammen hängen und dort unterstützen, wenn man sich dort einbringen möchte ist das dort sehr gut möglich. Nach wenigen Tagen kannte ich Geburten als Assistenz oder auch alleine begleiten und Babys auf die Welt bringen. Das hat richtig spaß gemacht, auch Geburtsverletzungen nähen oder vagniale Untersuchungen gehörten dann zu meinen Aufgaben!
Wenn man sich für Gyn/GH interessiert kann man hier sehr viel lernen ich würde mehrere Wochen hier empfehlen!
Outreach: Das ist ein Programm vom Krankenhaus, wo man mit einem Team in abgelegene Dörfer fährt (oder einmal im Monat sogar fliegt) und dort SS-Vorsorge und Impfungen macht. War einen Tag mit dem Auto und hatte das Glück auch einen Tag mitfliegen zu dürfen. Das war sehr spannend, ich habe viel gelernt und man erlebt dort eine ganz andere Seite von Afrika, zur der man so sonst keinen Zutritt hat.
Unbedingt vorher informieren wann geflogen wird und versuchen sich in dem Zeitraum dort zu planen!
Allgemein konnte man im HLH relativ frei rotieren und sich alles anschauen was man halt spannend findet. Manchmal waren Interns/Ärzte sehr motiviert einem was zu zeigen und manchmal halt gar nicht.
Feierabend kann man immer machen wann man will.
In Haydom selbst gibt es nicht sonderlich viel zu tun, es sind zwischen 5 und 25 internationale Studenten (PJ,Famulatur) dort. Meist Niederlande oder Norwegen. ich war die einzige Deutsche.
Die Gemeinschaft mit den anderen Internationals und local Interns war toll, wir haben regelmäßig Ausflüge, Partys und andere Aktivitäten gemacht.
Gewohnt wird in kleinen Häusern mit 3-4 andern Leuten auf dem Klinikgelände. Zum Essen geht man in den Speisesaal, dort gibts Frühstück, Lunch und Dinner. Für die Unterkunft+ Essen zahlt man 25 USD pro Nacht und pro Monat wird eine 600USD Lehr-Fee verlangt. Im Nachhinein war das ein ganz schön teurer spaß, der vermutlich auch günstiger in Tansania zu finden ist. Allerdings ist Haydom ein wirklich kleiner Ort mit eine verhältnismäßig "großem" Krankenhaus, man sieht viele spannende Fälle und es ist nicht (wie zum Beispiel in Moshi oder Sansibar) Überrand von deutschen Famulanten.