Famulatur Notfallmedizin in Klinikum Bamberg (3/2024 bis 4/2024)

Krankenhaus
Klinikum Bamberg
Stadt
Bamberg
Station(en)
interdisziplinäre Notaufnahme
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
3/2024 bis 4/2024
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Die ärztliche Leitung besteht aus einem Team Oberärzte mit verschiedenen Schwerpunkten, vor allem im Bereich der Inneren Medizin und Anästhesiologie, die meisten mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, ergänzt durch den Chefarzt, einen Unfall- und Viszeralchirurgen.
Die Oberärzte sitzen vorne mit an der Triage, die Assistenzärzte der internistischen Kliniken, sowie der Neurologie, haben gegenüber der Triage ihre Arztzimmer.

Tagsüber sind in Bamberg die Ambulanzen geöffnet, wodurch Patient – etwa aus der Unfallchirurgie oder der HNO – direkt dorthin verwiesen werden, wenn kein Bedarf für eine Trage/Bett besteht. Auch Schwangere, Entbindende und Wöchnerinnen werden in den Kreißsaal weitergeleitet. Für Kinder gibt es eine eigene Notaufnahme, die räumlich abgetrennt ist. Auch wenn die Ambulanzen geschlossen sind, sind die Assistenzärzte dieser Fachrichtungen weniger präsent, da sie oft gleichzeitig auch Hausdienst haben. Dadurch habe ich vor allem internistische und neurologische Patienten gesehen, bin aber auch primär internistisch interessiert und fand das nicht schade. Bei größerem Unfallchirurgischen Interesse ist es bestimmt möglich mehr in den Ambulanzen bzw. mit den Assistenzärzten dieser Fachrichtungen zu arbeiten. Nach kurzer Absprache ist es immer Möglich in den verschiedenen Ambulanzen zu hospitieren bzw. ganze Tage dort zu verbringen.

Während meines Einsatzes waren noch ein weiterer Famulant, ein PJler sowie ein PA-Student in der Notaufnahme anwesend. Die Diensteinteilung wurde dabei so abgestimmt, dass sich in der Regel nur ein bis zwei Personen gleichzeitig im Dienst befanden. Offizielle Dienstzeiten lagen zwischen 7:30-16:00 Uhr und 15:00/15:30-23:00 Uhr, jedoch herrschte eine flexible Handhabung, insbesondere am Morgen, wenn das Arbeitsaufkommen oft gering war. Man durfte immer länger bleiben bei Wunsch, konnte aber auch bei Krankheit oder anderen Terminen oft früher gehen nach Info an die OÄ.

Das gesamte Team ist super freundlich und ich wurde durch alle sehr gut integriert und habe mich am Ende der Famulatur als festes Teammitglied gefühlt. Blutentnahmen, EKG schreiben, Zugänge legen, Abstriche, DK legen sind alles pflegerische Aufgaben, aber falls man das üben möchte einfach Bescheid sagen und man darf das auch jederzeit tun und erhält durch die Pflege tolle Anleitung.

Ich bin die meiste Zeit mit den internistischen Oberärzten und Assistenzärzten mitgelaufen. Alle Patienten, die nicht in den Schockraum gegangen sind, habe durfte ich eigenständig aufnehmen, untersuchen und sonografieren. Die Befunde (auch EKG und Labor) wurden supervidiert besprochen und gemeinsam ein weiterer Behandlungsplan entworfen. Sowohl die Assistenzärzte, als auch die Oberärzte haben sich immer viel Zeit für die Supervision genommen und oft durfte ich die Dokumentation in deren Namen finalisieren.
In ruhigen Momenten wurde viel Teaching gemacht:
- Sonografie wurde geübt (Abdomen und Echo, Venen-Doppler zum TVT-Ausschluss, Pleura-Sono)
- BGA interpretieren wurde geübt
- EKGs interpretieren
- Medikamentenlehre
- Krankheitsbilder
- vergangene interessante Patienten bzw. Krankheitsbilder
Das Teaching haben die Oberärzte immer spontan je nach Wunsch und Bedarf von uns ausgerichtet. 1x/Woche (Wochentag ist mir entfallen) gibt es immer eine Fortbildung um 16 Uhr für die Ärzte der Inneren Medizin, auch dort wird angeregt, dass die Studenten dorthin mitgehen. Die PJ-Lehre fiel in meinem Zeitraum fast komplett aus, soll aber neu aufgewickelt werden.

Zu Schockräumen, egal welcher Größe, wird immer angeregt, dass man mitgeht und kann teilweise die Patienten auch weiterbegleiten. Im Schockraum selber durfte ich in den internistischen Schockräumen oft das Notfall-Sono machen, arterielle BGA's unter Anleitung stechen oder mit der Medikamentenapplikation unterstützen und wurde dort voll integriert. Bei den großen Unfallchirurgischen Schockräumen werden die Patienten meist in einen großen Extra-Schockraum CT-Näher gefahren, dort hat die Unfallchirurgie die Leitung, es sind Unfallchirurgen, Allgemeinchirurgen, Anästhesisten, Radiologen, sowie ZNA-Pflege und ATA-Pflege anwesend. Dort durfte ich immer mitgehen, aber nichts aktiv machen. lehrreichen waren sie trotzdem sehr. Genauso kann man immer zu allen weiteren Untersuchungen, wie Koronarangiografien bei STEMI, Notfall-ERCPs, OPs, ÖGDs etc. mitgehen, dies wird sogar durch die OÄ gefördert bzw. unterstützt. War man in den Eingriffen/Untersuchungen mit dabei, wurde man immer durch die Ärzte (welche nicht der Notaufnahme angehören) sehr gut direkt integriert und ebenfalls sehr gute und intensive Lehre gemacht.

Man bekommt als Famulant Essensmarken gestellt und hat in der Regel zum Mittagessen 2 oder 3 Hauptmahlzeiten, 1 Nachtisch und 1 Getränk zur Auswahl. das Essen ist gutes und frisches Krankenhausessen und die Cafeteria sehr schön eingerichtet. Bei freundlichen Cafeteria-Mitarbeitern kann man die Essensmarken auch für Brezeln oder Brötchen oder Kaffee verwenden, aber offiziell darf man es nicht.
Das Krankenhaus ist super mit dem Bus erreichbar. Wenn man ein Auto hat, bekommt man am ersten Tag eine kostenlose Parkkarte für die Mitarbeiter-Parkplätze.

Generell ist die Grundstimmung in dem gesamten Krankenhaus sehr angenehm, mit flachen Hierarchien und sehr freundlichem Umgangston. Einmal hat ein Gefäßchirurgischer Assistenzarzt mich komisch angemacht, da ich ihn, wie alle anderen geduzt habe. Die OÄ der Notaufnahme haben mich direkt verteidigt und ihn darauf hingewiesen, das wir hier als Team arbeiten. Ich habe nur den Chefarzt und seine Sekretärin gesiezt (die Assistenzärzte haben die beiden ebenfalls gesiezt).

Contra:
- kein eigener Computerzugang
- kein Handyempfang im gesamten Krankenhaus, Wlan-Beantragung ist kompliziert und lohnt sich für den Zeitraum der Famulatur nicht
- die weiteren Disziplinen (Unfallchirurgie, HNO, etc) sind am Tag nur sehr schlecht greifbar und präsent, sodass man vor allem internistisch mitgeht und lernt

Fazit:
Super gute Famulatur, in der ich sehr viel lernen konnte und mich sehr gut aufgehoben gefühlt habe. Das gesamte Team hat mich wunderbar integriert, ich bin oft viel länger geblieben, da sehr interessante Fälle kamen oder ich bei spannenden Prozeduren mit war, fand dies aber durch die sehr gute Stimmung und einfach unglaublich guter Lehre nie schlimm - meist hab ich es eigentlich aktiv so bestrebt.
Bewerbung
6 Monate im vorraus bei Frau Straetz, telefonisch und dann Weiterleitung zum Bewerberportal. Personalabteilung etwas langsam also einfach nochmal nachfragen wenn nach 6 Wochen noch keine Rückmeldung
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
EKGs
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1