Die Famulatur war im Durchschnitt mittel bis mäßig mit einigen Lichtblicken.
Es gab eine feste Aufteilung mit Rotation durch die Seno, Geburtshilfe und Gynäkologie. Dadurch allerdings sehr viele verschiedene PJler*innen und Famulierende, die ständig gewechselt haben, wovon auch die Ärzt*innen sichtlich angestrengt waren. Außerdem verbringt man hierdurch 3 von 4 Wochen damit, sich bei allen vorzustellen.
Seno: hier herrschte mit Abstand die schlechteste Stimmung, man wird kaum mitgenommen oder bekommt etwas erklärt. Man kann Anamnesegespräche machen und mit in den OP gehen, wie viel Spaß das macht und wie mit Praktikant*innen umgegangen wird, ist leider sehr abhängig von der jeweiligen Ärztin.
Geburtshilfe: hier wird erstmal kurz Blut abgenommen und danach kann man entweder zu den Abschlussuntersuchungen gehen (wo man selbst auch schnell einiges übernehmen darf). Ansonsten kann man bei den Hebammen nachfragen, ob man sich irgendwo dranhängen kann, hier habe ich nur positive Erfahrung gemacht, das Hebammen-Team ist wirklich lieb! Generell sitzt man aber bei diesem Teil der Famulatur nur viel rum, wenn man sich nicht verkrampft kleinste Aufgaben sucht. Die Stimmung bei den Ärzt*innen ist auch meist angespannt.
Gyn: man durfte/sollte Blut abnehmen und Flexülen legen, mit auf Visite gehen, Anamnesegespräche und körperliche Untersuchung machen oder bei Patient*innen Restharn/Nierensono machen. Nachmittags standen noch kurze postoperative Visiten auf dem Plan. Haltet euch hier unbedingt an die Assistenzärztinnen, sie waren wirklich sehr doll bemüht, einem viel zu zeigen und viel selbst machen zu lassen! Eine Person ist meist mit in den OP gegangen, wenn es dort keine studentische Hilfskraft gab. Hier durfte man fast immer mitoperieren oder zumindest Haken halten, spaßig und interessant war das allerdings nur, wenn man nicht unfreundlich zurechtgewiesen wurde (was sehr auf den/die Operateur/in ankommt!). Nehmt ansonsten so viele Dinge außenrum (Sprechstunden, Notaufnahme, Uro-Dynamik,...) mit, wie es nur geht!
Generell herrscht in der Abteilung ein großes Hierarchiegefälle, was echt eine unangenehme und angespannte Stimmung kreiert. Haltet euch an andere Studis und Assistenzärt*innen, da lernt ihr am meisten und werdet nicht so von oben herab behandelt. Auch wird viel innerhalb der Abteilung über andere Mitarbeitende hinter deren Rücken geredet, sogar teils selbst über Studis, was ich echt unfassbar finde. Obwohl ich viele neue Einblicke bekommen habe, war ich daher doch froh, als die 4 Wochen vorbei waren.
Bewerbung
frühzeitig bewerben!
bei mir hat es durch Nachrücken aber auch mit 1 Monat im Voraus geklappt