Famulatur Notfallmedizin in Centre Hospitalier Ouest Reunion (8/2024 bis 9/2024)

Krankenhaus
Centre Hospitalier Ouest Reunion
Stadt
Saint-Paul
Station(en)
Notaufnahme
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
8/2024 bis 9/2024
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Essen
Kommentar
Ich hatte eine rundum tolle Famulatur!
Direkt einmal vorab: Man muss zumindest gutes Alltagsfranzösisch sprechen. Da auf Reunion nicht nur "reines Französich" gesprochen wird, sondern auch der Dialekt Kreol, ist es hilfreich, wenn man zumindest vom normalen Französisch nicht gestresst ist. Medizinisch kommt man recht gut klar, da sich die Fachbegriffe stark ähneln und man sich hier sehr viel erschließen kann. (Auf Station waren alle insgesamt sehr geduldig, wenn ich doch mal sprachliche Probleme hatte).
Meine Arbeitstage gingen von 8-18 Uhr. Allerding habe ich nur 3-4 mal in der Woche gearbeitet. Im Schnitt hatte ich also eine 35h Woche und trotzdem exterm viel Freizeit mit 3-4 komplett freien Tagen die Woche.
Der Tag hat klassisch mit eine Frühbesprechung angefangen. Anschließend habe ich den Tag mit einem/r "Intern", also den Assisstenzärzti*innen zusammengearbeitet. Hier kann man sehr frei entscheiden, wieviel man selbständig arbeiten möchte. Anfangs habe ich großteils beobachtet. Mit etwas mehr Plan davon, wie die Abläufe in der Notaufnahme aussehen, habe ich angefangen mehr und mehr auch selbständig zu arbeiten. Man kann Patient*innen selbst aufnehmen, Anamnese machen, körperlich Untersuchen und die Dokumentation machen. Dann bespricht man den Fall mit den Ärzt*innen und überlegt das weitere Vorgehen. Die Patient*innen werden von den Ärzti*innen noch schnell selbst angeschaut und es wird schnell überprüft, ob man als Famu richtig liegt. Das Personal war sehr hilfsbereit, hat sich die Zeit genommen, mir Fragen zu beantworten. Ich konnte Zugänge legen, Blut abhnehmen und Nähen. Ich konnte mehrfach eine Ultraschall machen und konnte oft die Wundversorgung übernehmen.
Einmal in der Woche gibt es eine Fortbildung für die Assistenzärzt*innen. Die Themen sind hier wechselnd. Abhängig von den Dozierenden ist es mal spannender, mal ehre langweilig. Mittags kann man umsonst in der Kantine essen. Man hat eine eigene Schlüsselkarte für die Türen in der Klinik.

Es gibt unglaublich viel was man in seiner Freizeit machen kann. Saint-Paul ist allerdings nicht die Tourismus-Hochburg des Ostens, das ist Saint-Gilles. Dementsprechend muss man beispielsweise zum Tauchen, Schnorcheln, eine Katamaran-Ausfahrt oder für einen Strandtag die 10km die Küste in Richtung Süden fahren. Ich habe das mit einem Fahrrad von Facebook Marketplace gemacht. Die Busse auf der Insel fahren nicht sehr zuverlässig. Ich würde mir ernsthaft überlegen, ein Auto zu Mieten!
Meiner Meinung nach muss man von der Küste Profitieren. Die Unterwasserwelt ist unglaublich vielfältig und bunt (Schnorcheln und Tauchen!!). Der August ist die Wal-Saison, ich habe regelmäßig Wale und Delfine vor der Küste springen sehen.
Die Berge von La Réunion sind auch ein einen (oder mehrere) Besuch(e) wert. Ich kann den Cirque de Mafat, den Maido, Cilaos (mit dem Piton des Neiges zum Sonnenaufgang) und den Vulkan Piton de la Fournaise nur wärmstens Empfehlen!
Bewerbung
Ich habe mich ca. 6 Monate im Vorraus per E-Mail beim Lerhkoordinator Dr. Pierre Rouffet (pi.rouffet@chor.re) beworben. Ich habe drei Stationen aufgezählt, auf denen ich gerne famulieren würde und habe einen Platz in der Notaufnahme, meinem Erstwunsch, bekommen.
Die konkrete Planung mit Vertrag und Planung vom ersten Famulaturtag fand erst ca. 2-3 Wochen vor Famulaturbeginn statt.
Ein Sprachzertifikat wurde nicht angefordert.
In Frankreich ist es wohl üblich, dass der Famulaturvertrag von der Heimatuni gestellt wird. Es war aber auch kein Problem, einen übersetzten Famulaturvertrag zwischen Famulant*in und Krankenhaus einzureichen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Punktionen
EKGs
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
0€
Gebühren in EUR
0€

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2