Von einer Famulatur im St. Georg auf der Allgemeinchirurgie kann ich leider nur abraten.
Das hat mehrere Gründe: zum einen waren wir viel zu viele Studierende, die entweder auf Station ignoriert wurden oder maximal zum Haken halten und Blutabnehmen gut waren. Wir waren zeitweise 6 Studis (3 Famulanten und 3 PJler) und das ist bei nur einem laufenden OP-Saal viel zu viel. Wir wurden auf Visite eigentlich komplett außen vor gelassen, sinnvolle Informationen zu den Patienten und Verläufen hat man nur bekommen, wenn man nachgefragt hat.
Im OP eines bestimmten Oberarztes war die Stimmung katastrophal: jeder im Raum wird angeschrien oder sogar beleidigt - egal ob wir, die Pflege oder andere Oberärzte. Einen solchen respektlosen Umgangston habe ich noch nie erlebt, auch in dem Wissen dass der Ton bei komplizierten OPs sicher etwas rau werden kann, war das echt next level. Aber dieser Zustand wird einfach akzeptiert, da der Mann eine wahre Koryphäe seines Faches ist (Whipple in 2h!)
Man durfte nicht eher nach Hause gehen auch wenn man teilweise über 2h Mittagspause gemacht hat um die Zeit totzuschlagen, und das lag auch nicht an fehender Motivation - wir haben immer gefragt was man tun kann oder ob man bei einer Op zuschauen/assistieren kann.. aber 6 Studenten bei einer offenen Op im Raum zu haben ist auch sinnbefreit, weil man nichts sieht oder lernt.
Positiv hervorheben möchte ich den Chefarzt und Assistentärztin R. - beide sehr bemüht lehrreiche Inhalte zu vemitteln. Insbesonders die Assistenzärztin ist einmal wöchentlich nach ihrem Feierabend geblieben um mit uns Fallbesprechungen zu machen oder das Nähen zu üben. Das ist wahnsinnige Eigeninitiative ihrerseits und muss absolut wertgeschätzt werden!! Vielen Dank!
Ansonsten lernt man dort kaum etwas. Ab und zu wird man anatomische Strukturen gefragt.. aber weiter hinaus geht es kaum. Stimmung im ambulanten OP(immer Montags) war gut. Beide Oberärzte im ambulanten OP waren freundlich und bemüht.