Famulatur HNO in Universitaetsklinikum Tuebingen (9/2024 bis 10/2024)

Krankenhaus
Universitaetsklinikum Tuebingen
Stadt
Tuebingen
Station(en)
HNO
Fachrichtung
HNO
Zeitraum
9/2024 bis 10/2024
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Organisation und Ablauf:
Am ersten Tag wurde erwartet, dass ich mich als neuer Student in der Frühbesprechung vorstelle, sodass jeder wusste, wer ich bin und welche Funktion ich habe. Dadurch wurde ich direkt in den Klinikablauf integriert. In der ersten Woche war Frau Dr. med. Vera Wallmeier meine Mentorin; das Mentorenkonzept mit wöchentlichen Wechseln ist ideal, um verschiedene Bereiche kennenzulernen. Da Frau Dr. Wallmeier hauptsächlich im Hörzentrum tätig war, verbrachte ich nur einen Tag bei ihr und den Rest der Woche in der Ambulanz sowie gelegentlich im OP. Während meines Tages im Hörzentrum habe ich allerdings sehr viel über die Versorgung von hörgeschädigten Patienten gelernt. Frau Dr. Wallmeier kann extrem gut erklären und Fragen beantworten, sodass ich an diesem Tag all meine Fragen stellen konnte und einen großen Wissenszugewinn hatte.

Als Student hatte ich einen eigenen Spind, und Kleidung wie Kasak, Hose und Kittel wurde gestellt. Außerdem erhielt ich einen Schlüssel für den OP-Bereich. Über die Dauer der Famulatur wurden mir auch zwei Stimmgabeln zur Verfügung gestellt. Die Organisation war insgesamt hervorragend!

Arbeit in der Ambulanz:
In der Ambulanz war ich vor allem der Oberärztin Frau Dr. med. Katharina Bader zugeteilt. Ich konnte eigenständig Patientinnen voruntersuchen und Anamnesen erheben, um sie dann entweder einem/einer Assistenzarzt*in oder direkt der Oberärztin vorzustellen. Das eigenständige Arbeiten war sehr motivierend. Da ich bisher noch keine HNO-Vorlesung an der Uni hatte, wäre zu Beginn eine ausführlichere Einführung zur Erhebung des HNO-Status hilfreich gewesen. Leider hatte ich auch keinen eigenen Zugang zum System und war daher auf die Login-Daten von Assistenzärzt*innen oder Oberärzt*innen angewiesen. In der Ambulanz habe ich die meiste Erfahrung sammeln können und viele Krankheiten im klinischen Alltag gesehen.

Erfahrungen mit meinem Mentor in der zweiten Woche:
In der zweiten Woche war Dr. med. Johannes von Fraunberg mein Mentor. Besonders spannend war die Facialis-Sprechstunde mit ihm, da die verschiedenen Krankheitsbilder und deren Behandlung rund um eine Facialisparese schon während des Studiums mein Interesse geweckt haben. Zeitweise war er in dieser Woche auch Stationsarzt, sodass ich die Visiten auf Station mitverfolgen konnte. Er hat mir auch gezeigt, wie ich einen HNO-Status korrekt erhebe, was mir viel Sicherheit in der Untersuchung von Patientinnen gab. Zusätzlich konnte ich viel von Moritz Möhle, einem der Assistenzärzte in der Ambulanz, lernen. Er hat mir die flexible Endoskopie nähergebracht und mich umfassend angeleitet. Durch das eigenständige Arbeiten nimmt man hier in der Ambulanz extrem viel mit, wenn einer der Assistenzärzt*innen oder Oberärzt*innen sich Zeit nimmt. Dadurch bin ich an manchen Tagen sogar bis knapp 18 Uhr geblieben, da oft die spannendsten Fälle gegen Ende des Tages in der Notaufnahme kamen.

Praktische Tätigkeiten:
Ein Famulaturtelefon stand mir zur Verfügung, über das ich etwa ein- bis zweimal täglich für das Legen von Vigos auf Station oder in der Notaufnahme angefragt wurde. Blutabnahmen waren nicht nötig, und das gelegentliche Legen von Vigos war vollkommen in Ordnung. So wenig Blut musste ich in noch keiner Famulatur abnehmen! Zusätzlich wurde ich im OP eingesetzt.

OP-Erfahrungen:
Das Hakenhalten im OP bei Tumoroperationen im Hals-Bereich mit vielen OPs und verschiedenen Neck Dissections unter Herrn Dr. med. Tobias Meyer war ein absolutes Highlight. Es lohnt sich, die Anatomie im Kopf-Hals-Bereich vorab aufzufrischen, um Fragen beantworten zu können. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, Fragen immer zu beantworten, auch wenn die Antwort mal nicht stimmt. Man darf im OP natürlich auch selbst Fragen stellen. Die OPs sind einfach beeindruckend mitzuverfolgen.
Durch das Mikroskop und den großen Bildschirm bei Cochlea-Implantationen unter Herrn Prof. Dr. Hubert Löwenheim kann man die Operationsschritte als Student auch sehr gut mitverfolgen.
Zudem kann man verschiedenste OPs bei Frau Dr. med. Carolina Garcia Rebelo van Schaik mitverfolgen. Sie erklärt einem auch sehr gerne wärend der OPs.
Die OP-Säle im zweiten Stock mit Tageslicht bieten eine tolle Atmosphäre.

Mittagspausen und Verpflegung:
Mittagspausen waren meist kurz oder fielen ganz aus, da ich so eingebunden war, dass das Essen oft unterging. Da die Klinik relativ weit vom Casino entfernt liegt, ist es schwierig, dorthin zu kommen. Ein belegtes Brot aus der Cafeteria vor Ort oder etwas Mitgebrachtes war meist die bessere Option. Für die Famulatur war das kein Problem, aber für ein ganzes Tertial wäre das auf Dauer anspruchsvoll.

Betreuung durch nicht-ärztliches Personal:
Das Pflegepersonal, sowohl in der Ambulanz als auch auf Station, war unglaublich engagiert und hilfsbereit. Sie standen mir jederzeit für Fragen zur Seite und haben mich hervorragend unterstützt – so eine Atmosphäre habe ich noch nie erlebt! Auch das OP-Personal, inklusive der OTAs und Springer, hat mich als Famulanten sehr freundlich aufgenommen. Alle waren stets hilfsbereit, und die Atmosphäre war insgesamt sehr angenehm.

Fehlender PJ-Unterricht:
Leider gab es während meiner Famulatur keinen PJ-Unterricht, was wohl im Zusammenhang mit dem Personalmangel stand. Ein solcher Unterricht wäre sehr spannend gewesen, insbesondere für Fallbesprechungen oder das vertiefte Erlernen häufiger Krankheitsbilder. Bei vorherigen Famulaturen in anderen Fachrichtungen konnte ich dabei immer sehr viel mitnehmen. Vielleicht wird etwas in dieser Richtung ja zukünftig angeboten werden.

Fazit:
Die Famulatur in der HNO war lehrreich und bietet gute Einblicke in die verschiedenen Teilbereiche, insbesondere durch das Mentorenkonzept. Für zukünftige Famulant*innen wäre ein Systemzugang und eine konkrete Einführung in die HNO-Untersuchungen hilfreich, um den Einstieg zu erleichtern. Bei dieser tollen Erfahrung und dem tollen Team bin ich nach der Famulatur noch überzeugter die HNO nach dem Studium näher in Betracht zu ziehen für meine Weiterbildung und eventuell ein Teil meines KPJs in Tübingen zu absolvieren. In nur 2 Wochen habe ich sonst nie so viel mitnehmen können.
Bewerbung
Die Bewerbung habe ich direkt über das Sekretariat von Prof. Dr. med. Hubert Löwenheim, konkret über Norma Möhle (norma.moehle@med.uni-tuebingen.de), mehre Monate im Voraus geschickt.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
3
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.4