Hab in keiner Famulatur bisher so viel gelernt und durfte so viel selbst machen wie in dieser.
Das Team war im allgemeinen sehr nett (obwohl oft unterschiedliche Ärzte da waren und eigentlich bei jeder Schicht eine andere Konstellation von Ärzten, von denen die Qualität des Tages schon ziemlich abhing). Die Pflege war auch super nett und kontaktfreudig und machen auch viel mehr als in Deutschland (Nadeln legen etc., ich hab bei der Pflege Bescheid gesagt ich würd das gerne bisschen üben und die haben mir dann auch immer Bescheid gesagt wenn es eine blutabnahme oder Zugang zu legen gab und waren dabei und haben viele wertvolle Tipps gegeben).
Ansonsten es ist super organisiert, man kriegt einen eigenen Zugang zum System und kann sich selbstständig anschauen was für Patient nach der triage gekommen sind und sich dann eintragen und die Anamnese machen, die Patienten einem Arzt vorstellen und dann das „Dossier“ also Protokoll im System schreiben. Nähen durfte ich auch viel und nach 2 mal unter Aufsicht auch alleine. Man muss dem auch nicht so hinterher rennen die Ärzte haben regelmäßig auch geschaut dass man was zu tun hat. Durfte auch ein paar mal beim „smur“ = Notarzt mitfahren, da aber dann eigentlich nur zuschauen, aber war trotzdem cool.
Das gesagt, es gab auch einige Negativpunkte. Vor allem die Arbeitszeiten fand ich super hart. Die Schichten gehen 10 Stunden und man macht eine Nachtschicht die Woche die geht 14 Stunden. Tendenziell bleibt man auch eher länger, früher gehen nie. Hab einmal gefragt ob ich schon gehen kann, wurde gar nicht gerne gesehen. Auch Sachen erklärt bekommen war sehr Arzt abhängig, da musste man schon Glück haben. Insgesamt hatte ich auch das Gefühl dass die Erwartung an mich relativ hoch war und am Anfang war ich super überfordert. ich wurde auch ständig gefragt in welchem Jahr ich Medizin studiere und alle waren überrascht dass es nicht schon das letzte ist (die belgischen Studenten haben erst im letzten Jahr wirklich Praktika).
Naja, und man muss schon einigermaßen französisch können, also die sind zwar alle viele Ausländer gewöhnt und waren geduldig und gerade die Patienten konnten öfter noch schlechter französisch als ich, aber ich hab schon ein bisschen gestruggelt mit der Sprache (hatte ungefähr B2 vorher). Auf englisch ausweichen war auch nicht so.
Mittagessen gab es jeden Tag in der Mensa, war meistens nicht so geiles essen, aber auch nicht so teuer.
Bewerbung
Hab mich so 4 Monate vorher per e-Mail an Dr.Belleflamme beworben. Am Anfang war es ein bisschen hin und her und musste öfter etwas auf Antworten warten aber dann ab der Zusage war alles sehr gut organisiert, hab schon einen Monat vorher meinen schichtplan bekommen.