Station 14 Gefäßchirurgie und Station 34 Allgemein- und Visceralchirurgie
Fachrichtung
Chirurgie
Zeitraum
8/2024 bis 9/2024
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
PRO Allgemein zur Famulatur:
- Günstiges Personalwohnheim (Kosten ca. 150 Euro insgesamt), ca. 5 min unterirdisch von den Stationen entfernt
- Kostenlose Verpflegung (Essen fand ich auch sehr lecker und gut sättigende Portionen)
- Passau ist eine wirklich schöne Stadt mit tollen Freizeitmöglichkeiten. Man ist nicht weit zu Fuß von der Innenstadt entfernt und es gibt schöne Wege zum Spazieren.
- PJ Unterricht ist zu empfehlen (es ist leider ab und zu ausgefallen, aber wenn man hingeht, war es manchmal lehrreich und es war oft auch die einzige sinnvolle Tätigkeit, die man am Tag hatte)
- man lernt eig. ziemlich schnell neue Leute kennen und ist dann nicht allein
CONTRA
- Wenn man zum ersten Mal in Passau ist, ist es nicht die beste Station, um reinzukommen. Nach Anmeldung im Sekretariat, wurde mir die Station kurz gezeigt. Danach musste ich selber meine Kleidung holen und war von dort an komplett auf mich allein gestellt und musste mich selber zurechtfinden
- Es gab die ganze Zeit über keine zuständige Person/keinen Mentor. Habe mich dann an die PJler und Famulanten gehängt, weil es sonst niemanden gab, der sich für einen verantwortlich fühlt
- Man muss SEHR viel Eigeninitiative zeigen, dass jmd. mal etwas erklärt und muss auch oft nachfragen. Oft kam aber auch nicht wirklich viel.
Station 14 Gefäßchirurgie
- Hatte das Glück auf meiner Station einen PJler zu haben, der mir auch vieles zeigte und und erklärte. Sonst wäre ich komplett aufgeschmissen gewesen auf der Station.
- Es gibt normalerweise einen Blutentnahmedienst. Der hatte genau in diesen 2 Wochen Urlaub. Der PJler und ich waren in der früh jeden Tag nur mit Blutentnahmen beschäftigt.
- Auf Visite war ich kein einziges Mal, da wir für die Blutentnahme zuständig waren. Und bis wir fertig waren, war es schon vorbei. Vorher auf Visite mitgehen und dann Blut abzunehmen, wurde nicht akzeptiert
- Zugänge/Blutentnahme tlw. sehr schwierig aufgrund des schlechten Gefäßstatus der Patienten, nicht die beste Station für den Anfang zum Lernen
- Im OP werden Studenten kaum gebraucht, da es eine eigene Assistenz dafür gab. War auch nur dementsprechend zweimal im OP zum Zuschauen
- Auf Station hatte man gar nichts zu tun
- Die Gesamtstimmung der Ärzte auf der Station war auch nicht positiv. Man hatte eher das Gefühl, sie hatten weder Lust auf Studenten noch Lust darauf denen etwas beizubringen.
- Wenn man gefragt hat, ob man etwas tun oder lernen kann, wurde man dann gefragt, ob man Tätigkeiten komplett allein machen kann (Patienten aufklären, Arztbrief verfassen, Medikationsplan verfassen (wenn man sich mit dem System nicht auskennt und das noch nie allein gemacht hat und keiner einem das zeigt, ist es etwas schwierig). Hat man verneint, war´s das auch. Da konnte man dann nur rumsitzen. Zusammen unter Aufsicht etwas zu machen, war auch nicht im Interesse der Ärzte. Die haben das dann einfach allein gemacht.
Station 34 Allgemein- und Visceralchirurgie
- Auf der Station gab es einen Blutentnahmedienst, sodass ich auch in der Früh mit auf Visite gehen konnte. Man hat aber auf Visite eig. gar nichts gelernt. Und als Student einmal den Patienten zu untersuchen war auch nicht dabei. Bei 10 Leuten in einem Zimmer war das doch eher immer nur ein rein und raus.
- Man war viel im OP dabei und hatte ein großes Spektrum an OPs (Schilddrüse, Magenbypass, Tumorentfernungen Bauchraum,...). Das war schon echt interessant.
- Leider war man hier nur der Hakenhalter und stand nur rum, ohne viel erklärt zu bekommen (Lob v.a. an Dr. Gruszczynski, Dr. Großer und Dr. Steck, die auch mal mehr erklärt haben und einen mit Fragen mit einbezogen hatten)
- Die Stimmung der Ärzte war positiver, dennoch habe ich auch auf dieser Station nicht wirklich viel gelernt. Man muss auch hier Eigeninitiative zeigen und die Ärzte ständig fragen, ob man was machen oder lernen kann. Wurde aber öfters verneint. Und wenn mal etwas Interessantes anstand, hat man das sowieso meistens nicht mitbekommen, wann das gemacht wurde, weil dann nur die Antwort kam, ja mach ich heute irgendwann. Dann hat man das auch verpasst. Zum Haken halten wird man gleich angerufen (man hatte immer ein Telefon mit sich). Da wissen die Ärzte, dass es Studenten gibt. Für Tätigkeiten, wo man etwas lernen kann, da hat eig. kaum einer an die Studenten gedacht, bis auf sehr wenige Ausnahmen.
- Den ganzen Tag hatte man entweder ein paar Blutentnahmen zu erledigen, wenn der BA-Dienst nicht mehr da war) oder man war im OP. Ansonsten gab es auch hier eig. nichts zu tun auf Station.
- Ein paar mal war ich in der chirurgischen Ambulanz und hab beim Verbandswechsel mitgeholfen.
- Regelmäßig findet nachmittags die Röntgenbesprechung statt. Ich habe da persönlich nicht viel gelernt. Wenn man noch nicht so viele Bilder interpretiert hat, sitzt man nur da und hat eig. keine Ahnung was da zu sehen ist.
Fazit:
- Wer wirklich Interesse an der Chirurgie hat (nur bezogen auf Gefäßchirurgie, Allgemein- und Visceral), der ist meiner Meinung nicht gut in Passau aufgehoben und wird nicht allzu viel lernen.
- Die Lehre war miserabel, es gab auch keine Betreuung. Man hatte eig. nur die PJler/Famulanten, mit denen man die meiste Zeit unterwegs war
- Bis auf Hakenhalter und Blutentnahmedienst hatte ich eig. keine Aufgaben.
- War man nicht im OP, gab es einfach überhaupt nichts zu tun und man saß die Zeit einfach ab
- Wären das Essen, die Unterkunft und die Stadt nicht so toll, hätte diese Famulatur eine schlechtere Note bekommen
Bewerbung
ca. 5 Monate vorher
Ob es auch kurzfristiger gehen würde, ist schwierig zu sagen, da auf Station doch immer viele Praktikanten sind.
Frühzeitige Bewerbung lohnt sich v.a. wenn man auch eine Unterkunft braucht