Da ich im Ausland studiert habe und dadurch eine andere PJ-Aufteilung habe, hatte ich die Möglichkeit für 4 Wochen in der Notaufnahme am Hanseklinikum Stralsund zu sein. Man wird dort zwar offiziell „nur“ als Famulant eingestuft (deswegen auch mein Bericht hier) und bekommt nur 100€ für den einen Monat, aber man wird quasi vollwertig als PJler gesehen und eingesetzt. Die Organisation war sehr einfach und unkompliziert über die Chefarztsekretärin möglich.
Ich kann jedem eine Famulatur oder Rotation im Rahmen des PJ in die Notaufnahme Stralsund ausnahmslos empfehlen. Man wird jeden Morgen den Oberärzten für den entsprechenden Tag zugeordnet und arbeitet quasi mit/für sie. Man bekommt also eigene Patienten und darf dort alles tuen, solange es indiziert und sinnvoll ist. Man ist dabei immer unter Kontrolle und kann jederzeit nachfragen oder sich Hilfe holen. Da wird förmlich alles andere stehen und liegen gelassen, wenn man eine Frage hat oder Hilfe braucht. Also dahingehend war das mit die beste Betreuung und Anleitung, die ich bisher hatte. Während dieses Praktikums war meine Lernkurve meiner Meinung nach extrem, durch das selbstständige arbeiten und die Nachbesprechung der Fälle und Einbezug in die Therapie lernt man wirklich viel. Ich muss zugeben, manchmal war ich auch überfordert von diesem immensen Wissen was einem da von den Ärzten vermittelt wurde, aber ich denke davon profitiert man sehr. Auch wenn man mal auf dem falschen Weg war oder was nicht wusste, dann wurde man nicht vorgeführt, sondern es wurde sachlich erklärt.
In ruhigeren Minuten wurde Sono geübt, man konnte auch so jeden schallen und untersuchen den man wollte. Man wurde auch bei besonderen oder seltenen Fällen von den anderen Ärzten geholt, damit man das mal gesehen hat.
Auch das pflegerische Team ist sehr lieb und auch bereit einem etwas beizubringen, wenn man fragt. Hier ist es aber sehr wichtig sich bei allen vorzustellen, darauf wird sehr großer Wert gelegt. Was hier noch eine Besonderheit ist, dass viele Rettungsdienstler nebenbei in der Notaufnahme arbeiten, von denen man auch einen kleinen Einblick in die Präklinik erhaschen kann.
Nichts desto trotz muss man aber auch ehrlicherweise sagen, man ist nach so 8 Stunden echt ganz schön kaputt. Mittagspause kann man individuell für 30 Minuten gestalten, es gibt eine Küche, in der jeder immer Süßigkeiten und Snacks mitbringt (hier kann man auch als Studierender mal was mitbringen, da freuen sich die anderen) oder man geht in die Cafeteria, dort muss man aber als Fanulant bezahlen, für die PJler ist es kostenfrei.
Ich finde das Hanseklinikum Stralsund mit seiner Notaufnahme hat echt was zu bieten und ich kann es jedem empfehlen. Ich habe mich dort absolut willkommen und ernst genommen gefühlt.
Stralsund als Stadt ist auch sehr schön und da das Krankenhaus direkt am Sund (Meer) liegt, kann man auch schon vor oder nach der Arbeit dort schön entlang spazieren. Ich denke im Sommer hat auch die Nähe zu Rügen ihren Charme und nach Greifswald ist es ja auch nicht weit. Es gibt auch ein Wohnheim, allerdings sind die Plätze hier für die PJler vorreserviert, aber anfragen kostet nichts.
Also ab nach Stralsund in die Notaufnahme … als Praktikant/Famulant/PJler. ☺️