Station, Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich habe vom 22.07.2024 bis 25.08.2024 eine Famulatur in der Chirurgie am Spital Thurgau in Frauenfeld, Schweiz, absolviert. Während dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Bereiche der chirurgischen Abteilung kennenzulernen, darunter die Station, den Operationssaal und die Notaufnahme. Zudem war ich in den Pikettdiensten (Rufdiensten) eingeteilt, was mir wertvolle Einblicke in den klinischen Alltag ermöglichte.
Abteilungen: Während meiner Famulatur erhielt ich einen detaillierten Arbeitsplan, der festlegte, wann und wo ich eingesetzt wurde.
Auf Station war es meine Aufgabe, neu aufgenommene Patienten zu untersuchen, eine vollständige Anamnese zu erheben und die erforderlichen Dokumente für entlassene Patienten auszufüllen, insbesondere die Unterlagen für die Versicherung. Jeden Morgen musste ich mich zunächst im OP melden und eintragen, dass ich auf Station eingeteilt war. Von dort aus wurde ich zur ersten Operation des Tages gerufen, um zu assistieren. Im weiteren Tagesverlauf wurde ich telefonisch informiert, sobald eine weitere Operation stattfand, sodass ich nach Erledigung meiner Aufgaben auf Station erneut im OP unterstützen konnte.
In der Notaufnahme war ich für die Erstuntersuchung der Patienten sowie für die Anamneseerhebung verantwortlich. Anschließend überprüfte der zuständige Arzt meine Dokumentation. Besonders spannend war, dass ich selbstständig Wunden nähen durfte, wenn Patienten mit Verletzungen in die Notaufnahme kamen.
Ein fester Bestandteil des Tagesablaufs war die morgendliche Besprechung, an der ich teilnahm, wenn ich auf Station eingeteilt war. Im Anschluss daran fand die Visite statt, bei der ich die Ärzte begleitete und wertvolle Einblicke in die Patientenbetreuung erhielt.
Erfahrungen und Aktivitäten: Ein besonderes Highlight waren die täglichen Präsentationen, die entweder von Unterassistenten oder Assistenzärzten gehalten wurden. Diese waren äußerst lehrreich und boten eine großartige Möglichkeit, neues Wissen zu erlangen. Gelegentlich wurden auch spezielle Schulungen für uns Unterassistenten von erfahrenen Ärzten durchgeführt. Ein besonderer Anreiz war, dass es dienstags während der Präsentationen Pizza gab, was für eine angenehme Atmosphäre sorgte.
Während der Pikett-Dienste wurde ich häufig zu Notfalloperationen gerufen. Dabei konnte ich viel lernen, da die Ärzte sich immer die Zeit nahmen, die einzelnen Schritte der Eingriffe zu erklären und mich aktiv einzubeziehen. Und man wurde bezahlt für die Pikett-Dienste :)
In meiner Freizeit habe ich die Umgebung erkundet, bin oft spazieren gegangen und habe Wanderungen in der schönen Schweizer Landschaft unternommen. Frauenfeld liegt in der Nähe von Zürich, sodass es auch einfach war, an freien Tagen die Stadt zu erkunden und die kulturellen und kulinarischen Angebote zu genießen.
Die Unterkunft für die Dauer der Famulatur war gut organisiert und kostete 300 Euro, was für die Schweiz ein sehr fairer Preis war.
Ein weiteres angenehmes Detail war das gute Essen in der Cafeteria, das den Klinikalltag erleichterte und eine willkommene Abwechslung bot.
Fazit: Meine Famulatur in der Schweiz war eine äußerst bereichernde Erfahrung. Die Kombination aus praktischer Tätigkeit, wertvollen Lerneinheiten und der Möglichkeit, in einem hochprofessionellen Umfeld zu arbeiten, hat meinen Horizont erheblich erweitert. Besonders beeindruckend war die offene und lehrreiche Atmosphäre, in der ich mich jederzeit unterstützt fühlte. Auch die Freizeitmöglichkeiten und die Nähe zu Zürich haben den Aufenthalt zusätzlich bereichert. Ich kann diese Famulatur jedem empfehlen, der Interesse an der Chirurgie hat und in einem strukturierten, aber dennoch kollegialen Umfeld lernen möchte.