Famulatur Allgemeinchirurgie in Ramathibodi Hospital (9/2024 bis 9/2024)

Krankenhaus
Ramathibodi Hospital
Stadt
Bangkok
Station(en)
Gefäßchirurgie
Fachrichtung
Allgemeinchirurgie
Zeitraum
9/2024 bis 9/2024
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Ich habe alle 4 Wochen auf der Gefäß- und Transplantationschirurgie famuliert, wobei ich meine Zeit hauptsächlich mit dem gefäßchirurgischen Team verbrachte.
Ich wurde auf der Gefäßchirurgie von Prof. Nutsiri Kittitirapong herzlich begrüßt und gleich mit in den OP genommen und den Kollegen vorgestellt. Die Ärzte waren sehr bemüht, mich ins Team zu integrieren und mir die verschiedenen OPs und Pathologien zu erklären. Neben Prof. Kittitirapong werde ich mich hier besonders an Prof. Chaowanun Pornwaragorn erinnern, der sich immer Zeit genommen hat und enorm freundlich war. Schon in der ersten Woche wurde ich auf einen 2-tägigen Arbeitsausflug in ein kleineres Krankenhaus in Rayong eingeladen, in dem die Ärzte bei einer komplizierteren Aortenaneurysma-OP aushelfen mussten.
Besonders beeindruckend waren für mich vor allem der Teamspirit und die Arbeitsmoral der Ärzte und auch der thailändischen Medizinstudenten. Das Klima im Team war freundschaftlich, obwohl die Arbeitsbelastung auf der Gefäßchirurgie absurd hoch war.
Fachlich habe ich auch einiges dazugelernt. Das Ramathibodi Hospital gilt als eines der besten Krankenhäuser in Thailand und das medizinische Niveau war, soweit ich das als Medizinstudent beurteilen kann bzw. darf, auf der Gefäßchirurgie mit einem europäischen Universitätskrankenhaus durchaus vergleichbar.
Man wird während der Famulatur von den Ärzten aktiv in die OPs eingebunden, Bei Gelegenheit durfte ich mich einwaschen, bei den OPs assistieren und nähen. Da viele Eingriffe allerdings endovaskulär stattfanden, habe ich doch recht häufig nur zugesehen. Meine Fragen wurden stets ausführlich beantwortet und die Ärzte haben sich während den OPs Zeit genommen, mir zu erklären, was sie gerade machen.
Wie viel man lernen bzw. wie lang man im Krankenhaus bleiben will, ist einem weitestgehend selbst überlassen. Die Ärzte ermutigten mich auch aktiv dazu, Bangkok und Thailand zu erkunden und hatten auch ein paar hilfreiche Reisetipps parat. Mein Arbeitstag hat meistens um 9 Uhr begonnen, manchmal aber auch schon um 7:30.

Leben in Bangkok
Ich kam 3 Tage vor Famulaturstart in Bangkok an, da ich etwas Zeit haben wollte, mich zu akklimatisieren und die Stadt zu erkunden. Ich würde das im Nachhinein wieder genauso machen.
Unterkunft
Mir wurde vom Ramathibodi Hospital im Laufe der Bewerbung mitgeteilt, dass das Studentenwohnheim aktuell leider gesperrt sei und ich mir selbst eine Bleibe suchen müsse. Ich habe daher über das IO der MUW Kontakt zu anderen ASEA-Uninet-Austauschstudenten aus Österreich aufgenommen (1 aus Linz, 1 aus Graz) und wir haben zu dritt ein Airbnb unweit des Krankenhauses gebucht. Das hat super funktioniert, wir haben uns in der WG gut verstanden und das Apartment war schön und auch recht günstig.
Sonstiges
Mit guten Englischkenntnissen kommt man im Krankenhaus und in Thailand generell gut durch. Die Ärzte sprechen alle mehr oder weniger gut Englisch, man kann sich jedenfalls ausreichend verständigen. Thai-Kenntnisse braucht man sich also keine aneignen, auch wenn sie bei den Einheimischen sehr gut ankommen.
Im Krankenhaus gibt es eine Kantine und mehrere Essensstände mit günstigen Speisen. In der Kantine bekommt man als Student auch einen kleinen Rabatt. Außerdem darf man das krankenhauseigene Fitnesstudio (recht gut ausgestattet) und die Sportplätze (Fußball, Basketball, Volleyball, Tennis, Badminton) gratis benutzen.

Conclusio
Ich kann jedem, der über eine Famulatur in Bangkok nachdenkt, eine solche uneingeschränkt empfehlen. Ich habe in den 4 Wochen viel gelernt, sowohl menschlich als auch fachlich. Die Gefäßchirurgie im Speziellen war für mich ein absoluter Glücksgriff, vor allem aufgrund des Teams. Es war insgesamt eine meiner besten Famulaturen, obwohl ich mir das Fach für mich selbst nicht vorstellen könnte.
Bewerbung
Aufmerksam auf das Austauschprogramm wurde ich durch eine Mail des International Office im November 2023. Die ersten Schritte der Bewerbung laufen unkompliziert über das Mobility-Online-Portal am MedCampus ab. Meines Wissens konnte man zwischen Universitäten in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam), Bangkok (Thailand) und Yogyakarta (Indonesien) wählen.
Im Dezember bekam ich schließlich eine Bestätigung vonseiten der MUW, dass ich erfolgreich für das ASEA-Uninet-Programm nominiert wurde. Es war dann schon April, als ich vom Ramathibodi Hospital, akzeptiert wurde. Die Bewerbung lief von da an recht unkompliziert, man musste mehrere Dokumente per Mail nach Bangkok schicken. Da ich aufgrund der Verzögerungen schon recht knapp dran war, waren leider nur noch Plätze in chirurgischen Fachrichtungen verfügbar. Ich entschied mich für 4 Wochen auf der Gefäß- und Transplantationschirurgie.
Mitte Mai bekam ich meine finale Zusage aus Bangkok, mit der ich mich um ein „Education Visa“ bemühen konnte. Die Visabewerbung ist einfach, sie ist vollständig online und das Visum wird innerhalb von 1-2 Wochen ausgestellt.
Insgesamt war der Bewerbungsablauf durch die Absagen etwas nervenzehrend, letztendlich ging es aber doch alles gut aus. Und obwohl mich die Gefäßchirurgie nie besonders interessiert hat, machte ich damit einen Glücksgriff.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1