Famulatur Infektiologie in Klinikum der Universidade Federal da Paraiba (3/2021 bis 3/2021)

Krankenhaus
Klinikum der Universidade Federal da Paraiba
Stadt
Joao Pessoa/Paraiba
Station(en)
Labor, Parasitologie
Fachrichtung
Infektiologie
Zeitraum
3/2021 bis 3/2021
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Ich habe einen über die bvmd organisierten Forschungsaustausch in João Pessoa gemacht, durfte aber auch einige Tage im Krankenhaus hospitieren und kann sowohl einen Forschungs- als auch einen Famulaturaufenthalt nur empfehlen.

Überschattet war mein Monat in Brasilien von der Corona-Pandemie, insb. als ich da war, kam es landesweit zu Versorgungsengpässen, Patienten mussten abgewiesen werden und das öffentliche Leben war weitgehend eingeschränkt. Trotzdem haben sich alle sehr herzlich um mich gekümmert. Ich habe in einem mikrobiologischen Labor hospitiert, in dem Coronatests via PCR analysiert und für eine Studie ausgewertet wurden. Dazu wurde ich in verschiedene Tätigkeiten wie das Pipettieren oder die Durchführung von PCR-Tests eingewiesen. Eigentlich liegt der Schwerpunkt aber auf der Parasitologie. Mit dem Laborpersonal hatte ich immer eine gute Zeit. Besonders hervorheben möchte ich die unglaubliche Betreuung durch Prof. Marília Cavalcanti. Sie war sehr bemüht, mir trotz der Einschränkungen einen tollen Aufenthalt zu ermöglichen, hat mich oft mit zur Uni genommen, mir die Stadt gezeigt, usw. Außerdem nahm sie mich mit auf Exkursionen, z.B. in ein Malariaendemiegebiet zur Suche nach Mücken, die wir anschließend untersuchten. Dabei wurden wir auch von einer Familie zu einem sehr interessanten Gespräch eingeladen. Außerdem gingen wir in Tümpeln und Bächen auf die Suche nach mit Schistosomen infizierten Schnecken und fuhren in eine ländliche Gemeinde, um dort mittels Coronatests Rückschlüsse auf die "Durchseuchungsrate" der Bevölkerung zu erhalten. Dabei wurde ich immer super eingebunden und durfte auch selbst "Hand anlegen". Im Uniklinikum konnte ich auf die Parasitologie-Station hospitieren, eine sehr eindrückliche Erfahrung. Außerdem durfte ich ein paar Mal mit in den OP, u.a. zu einer Hirn-OP. Außerdem durfte ich mir einen Tag lang die Arbeit in einer allgemeinärztlichen Praxis ansehen. Insgesamt war ich sehr erstaunt, wie eng Medizinstudenten in Brasilien in die Klinik eingebunden werden. In João Pessoa bspw. sollen Medizinstudenten ab dem 1. Semester in Allgemeinarztpraxen mitarbeiten und auch im Krankenhaus wurde ihnen sehr viel gelehrt und zugetraut - bis zur selbstständigen Durchführung kleiner Eingriffe.

Untergebracht war ich durch die bvmd bzw. DENEM bei einem Medizinstudenten. Außerdem hatte ich eine "Contact Person", die ab und zu Ausflüge mit mir unternahm. Die Gegend um João Pessoa bietet traumhafte Tropenstrände, in ganz Südamerika bekannte Strandorte (Porto de Galinhas, Pipa etc.) und auch Ausflüge in die nahe gelegenen Großstädte Recife und Natal bieten sich an. Die Stadt selbst hat auch einiges zu bieten, außerhalb der Pandemie sicher ein lebendiges Nachtleben und viele coole Bars und Restaurants.

Portugiesischkenntnisse sind natürlich von Vorteil, aber gerade im Uni-Umfeld sprechen alle sehr gutes Englisch. Die Sicherheitslage in João Pessoa hat sich in den letzten Jahren auch deutlich gebessert, aufpassen sollte man aber trotzdem - mehrere Kollegen sind während ich da war ausgeraubt worden und man sollte sich, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, auch auf kurzen Strecken nur mit dem Auto/Uber fortbewegen.
Bewerbung
Ich habe mich ca. ein Jahr vorher (Fristen auf der bvmd-Webseite beachten) beworben und brauchte dafür auch ein Empfehlungsschreiben meiner Uni.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1