Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Oldenburg
Kommentar
Ich habe eine kurze Famulatur im Lazarett der JVA Oslebshausen verbracht und muss sagen, ich war total positiv überrascht.
Alle Mitarbeitenden waren super freundlich (vorstellen sehr erwünscht, fast so sehr wie im OP) und waren begeistert, dass sich jemand den Bereich anschaut - von MFAs über die Ärztinnen bis zu den Beamt:innen. Ich konnte auch eine Schicht im Vollzug mitmachen, und mir da den Ablauf anschauen - das sieht man sonst ja eher selten. Der Ton ist hier und da etwas rauer, aber dafür ehrlich und gerade heraus, ich bin damit sehr gut klargekommen und habe mich sehr willkommen gefühlt.
Medizinisch wird man jetzt nicht wunderweißwas lernen, weil man wenig selbst machen darf und nie mit Insassen allein sein darf, dafür kann man aber Krankheitsbilder sehen, die man in D sonst meist nur im Lehrbuch zu Gesicht bekommt… TBC, Aidsdefinierende Erkrankungen etc sowie viel Suchtmedizin von Substitution über Intox-Notfälle (es gibt kein Gefängnis ohne Drogen) und teils schwere psychiatrische Erkrankungen.
Ausstattungstechnisch war ich ebenfalls überrascht: Es gibt ein Röntgengerät, Sono, EKG, kleines Labor, Zahnarztraum, und eine kleine Station, auf der schwerer erkrankte Insassen untergebracht sind. Sonst ist es insgesamt natürlich offiziell Allgemeinmedizin - aber bunter, vielfältiger und mit deutlich mehr Notfällen.
Ich habe an zwei Tagen sehr früh angefangen und sonst immer um halb acht, war aber meist auch irgendwann mittags wieder draußen.
Ich kann eine zweiwöchige Famulatur dort allen empfehlen, die mal über den Tellerrand hinaus sehen möchten.
Bewerbung
Ich habe mich vier Monate vorher per Mail direkt bei der Anstaltsärztin Frau Graß gemeldet. Die Anmeldung braucht dann ein bisschen Papierkram wegen der Sicherheitsbedingungen.