Famulatur Neurologie in Isar-Amper-Kliniken Klinikum Muenchen Ost (3/2025 bis 4/2025)

Krankenhaus
Isar-Amper-Kliniken Klinikum Muenchen Ost
Stadt
Muenchen
Station(en)
A1, A4
Fachrichtung
Neurologie
Zeitraum
3/2025 bis 4/2025
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Neurologie in Haar ist eine relativ kleine Abteilung, die aber trotzdem sehr viel Abwechslungsreichtum bietet. Es gibt drei Stationen: Die A1 bestehend aus Neurointensivstation und Stroke Unit, die A3 bestehend aus „Normalstation“ bzw. Frührehapatienten und die A4 bestehend aus je einer Gruppe für chronische Schmerzpatienten und Post-Covid-Patienten. Da am Anfang außergewöhnlich viele Studenten gleichzeitig da waren, wurden wir auf die verschieden Stationen eingeteilt. Ich war am Anfang eineinhalb Wochen auf der A4. Dort ist es ziemlich entspannt. Es gibt je eine Ärztin für die Schmerz- und die Covidgruppe, die ich bei den Visiten mit Therapeuten und Pflege begleiten und unterstützen durfte. Nach einigen Tagen konnte ich auch die Gesprächsführung der Visiten übernehmen und eigene Vorschläge einbringen. Hier liegt der ärztliche Fokus auf der medikamentösen Einstellung der Patienten, einer psychosomatischen Behandlung und der Behandlung von weiteren Grunderkrankungen der Patienten. Hier konnte ich vor allem sehr viel über die Einstellung einer guten Schmerzmedikation lernen. Ich habe mich auf Anhieb direkt wohlgefühlt und war am Ende fast traurig, „unsere Gruppe“ wieder verlassen zu müssen. Anschließend habe ich zusammen mit einer PJ-Studentin einige Tage auf der Intensivstation verbracht. Anschließend bin ich auf die Stroke Unit gewechselt, auf der ich dann die restlichen zweieinhalb Wochen verbracht habe. Hier beginnt der Tag morgens mit Übergaben (Blutentnahmen werden durch den Nachtdienst erledigt) und anschließender Oberarztvisite. Danach werden die anstehenden Aufgaben erledigt. Als Student übernimmt man meist das Anfordern von Vorbefunden/Medikationslisten von Hausärzten oder anderen Kliniken, Telefonate mit Angehörigen und Pflegeheimen, Vervollständigen der Anamnese und die neurologische und internistische Untersuchung der Patienten. Oft habe ich auch Untersuchungen angefordert oder Arztbriefe vervollständigt. Immer um 12 Uhr mittags geht man eine Runde, um bei jedem Patienten den NIHSS Score zu bestimmen. Auch hier durfte man als Student relativ schnell einen Teil alleine machen. Wenn ein neuer Stroke mit dem Rettungsdienst kommt, geht man mit dem jeweiligen Arzt und Oberarzt nach unten, legt einen Zugang und nimmt Blut ab, während der Patient im CT-Raum untersucht wird. Anschließend bringt man die Blutproben nach oben und wartet dann gemeinsam auf das CT-Ergebnis. Anschließend wird die Entscheidung zu einer Lyse oder einer Thrombektomie getroffen. Bei einer Thrombektomie durfte ich zusehen, die mir vom Neuroradiologen bzw. dessen Oberarzt ausführlich erklärt wurde.
Als Student kann man außerdem auch immer wieder in die Diagnostik gehen, um bei EMGs, ENGs oder EEGs zuzuschauen. Wenn es eine Lumbalpunktion auf unserer oder einer anderen Station gab, wurden wir Studenten extra angerufen und uns angeboten, die LP unter Anleitung selbstständig durchzuführen.
Ingesamt habe ich meine Famulatur in der Neurologie in Haar sehr genossen und kann sie jedem mit Neurologieinteresse nur ans Herz legen!

Positive Aspekte:
- Die Stimmung des Personals in der gesamten Klinik ist einfach klasse. Man wird überall total herzlich aufgenommen und man hat als Student das Gefühl, dass sich wirklich fast alle freuen, dass man da ist. Auch die Atmosphäre in der Neurologie war sehr entspannt, es herrschte ein fast familiäres Miteinander, jeder kannte jeden. Sowohl die Assistenzärzte als auch die Oberärzte waren allesamt super nett. Auch den Chefarzt habe ich als sehr netten und auch um uns Studenten bemühten Mann erlebt. So wurde ich mehrmals sowohl von Oberärzten als auch vom Chef gefragt, ob ich mich gut eingelebt hätte und mich auch wohlfühle.
- Studenten bekommen einen Zugang zum Softwaresystem und können so wie die Ärzte auch mit einem eigenen Benutzer dieselben Aufgaben erledigen, z.B. Untersuchungen anmelden, Visiten/Verlauf dokumentieren, Arztbriefe schreiben, Labore ausdrucken etc. Meistens war auch immer ein PC frei, an dem man sich einloggen konnte. Das hat es sehr erleichtert, als Student mitzuarbeiten und eigene Patienten zu übernehmen.
- Da Haar im Vergleich zu Münchner Kliniken bei Münchner Studenten relativ unbeliebt ist, ist man als Student meist alleine oder zu zweit in der ganzen Abteilung. Dadurch steht man sich nicht so sehr auf den Füßen wie in anderen Kliniken und bekommt mehr Lehre/Betreuung.

Negative Aspekte:
- Ich hätte mir mehr Teaching während den Visiten oder danach durch die Oberärzte gewünscht. Das ist meiner Meinung nach etwas zu kurz gekommen.
- Das Essen in der Mensa ist zwar kostenlos, aber wirklich ungenießbar.
- Haar ist im Vergleich zu München leider viel schlechter an den ÖPNV angeschlossen. Es gibt zwar eine S-Bahn im 10min Takt, die aber selten pünktlich ist oder manchmal sehr viel zu spät kommt. Von der S-Bahn-Station gehen Busse zur Klinik, je nach Uhrzeit im 5 bis 20 Minuten Takt, auch diese kommen oft zu spät. Gehzeit alternativ ca. 15-20min.
Bewerbung
1 Jahr im Voraus beim Chefarztsekretariat
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Briefe schreiben
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2