Die Ambulanz ist eine gute Möglichkeit, um möglichst viele Patienten zu sehen und selbst einzuschätzen. Der Lerneffekt ist dadurch meiner Meinung nach grösser als auf Station. Das Team im neuen MVZ ist sehr nett und umgänglich (von einer Ausnahme abgesehen). Die dargebotenen Krankheitsbilder gehen über die gängigen hinaus, da viele niedergelassene Kinderärzte hier hin überweisen zur Abklärung. In Spezialsprechstunden (Gerinnung, Gastro, Pulmo, Nephro, Transplant, ...) konnte man gern hospitieren. Fragen konnten überall immer gestellt werden und wurden freundlich beantortet. Eine PJ-Weiterbildung (auch für Famulanten) gibt es 1x/Woche (fand bei mir 3 von 5 mal auch statt), ansonsten werden zur Mittagsbesprechung (gesamte Klinik) oft Fälle vorgestellt oder kleine Vorträge gehalten (auch PJler, Famulanten nicht). Nach ein paar Wochen bekommt man einen recht guten Einblick in die Vorzüge und Probleme dieser Klinik.
Problem war, dass das MVZ insgesamt wenig frequentiert war und dass es neben mir als Famulanten auch einen PJler gab. Dadurch konnte man selbst relativ wenig untersuchen. Flexülen legen oder Blutabnehmen waren selten möglich. Es beschränkte sich auf auf Zuhören, Beobachten, Recherchieren und später diskutieren. Das war am Wochenende anders, weil hier viel zu tun war und man Kinder selbst voruntersuchen und vorstellen konnte.
Fazit: Gut, um einen breiten Einblick in Kinderheilkunde auf basalem Level zu bekommen, dabei allerdings auch spezieller Fälle kennenzulernen. Wer allerdings ständig Hand anlegen möchte, hat bei einem niedergelassenen Arzt etwas bessere Chancen, es sei denn, man ist bereit am Wochenende in die Klinik zu gehen. Wenn es keinen PJler zum Famulaturzeitpunkt gibt, ist auch in der Woche etwas mehr zu tun.