So wurden wir von einer grundsätzlich netten, aber sichtlich überforderten Assistenzärztin zwangseingeteilt, je nachdem, wo gerade kein PJler rotierte. Dass PJler und Famulanten in denselben Zeitplan eingebaut wurden, obwohl sie ja ganz andere Zeitfenster und Ziele (4 vs 16 Wochen, grober Ueberblick vs genauere Einarbeitung) haben, blieb dabei aussen vor, Diskussionen wurden im Keim erstickt. Das hiess im Klartext, dass wir uns der willkürlichen Einteilung fügen mussten: Vier Wochen ausschliesslich MRT für mich, vier Wochen ausschliesslich Neuro-CT für meinen Kumpel. Offiziell keine Chance, auch mal ein paar Tage konventionelle Röntgendiagnostik oder gar Ultraschall kennenzulernen.
An dieser unglücklichen Situation konnte (und wollte) der eigentlich für die Studenten zuständige Oberarzt nichts ändern--dazu war er viel zu sehr mit seinen Forschungen bzw. seiner ständig wachsenden Publikationsliste beschäftigt.
Um über unsere auf die beschriebene Weise erzwungenen Tellerränder hinauszuschauen, blieben wir mitunter bis spät abends oder gar nachts, um auch mal eine Sonographie oder Röntgenbesprechungen mitzubekommen.
Gutes Teaching ist anders. Wie zum Beispiel jeden Mittwoch, als Prof. Oestmann (hervorragender Lehrbuchverfasser!) uns anhand spannend präsentierter Fälle auf anstehende Prüfungssituationen vorbereitete...zweifelsohne der Höhepunkt der anderweitig recht mauen Famulaturwochen.
Es gab keine Pfleger/Schwestern und demzufolge keinen Kontakt, daher die Note 6.
Das MTA Team war hingegen meist freundlich und aufgeschlossen:-)
Die Anzahl wirklich engagierter Aerzte hielt sich in einem überschaubaren Rahmen.