Famulatur Anästhesiologie in Charite Campus Mitte (6/2011 bis 7/2011)

Krankenhaus

Charite Campus Mitte

Stadt

Berlin

Station(en)

OP/Schmerztherapie

Fachrichtung

Anästhesiologie

Zeitraum

6/2011 bis 7/2011

Einsatzbereiche

Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde

Heimatuni

Freiburg

Kommentar

Ich war drei Wochen im OP und knapp zwei Wochen in der Schmerztherapie.

Den Ablauf habe ich mir selbst organisiert. Offiziell war ich im OP auf Ebene 3 eingeteilt, alle Zuständigen sind aber sehr flexibel und aufgeschlossen, wenn man interessegeleitet andere Bereiche kennenlernen will.

Nach Studium des OP-Plans habe ich mir jeden Tag selbst ausgesucht, welche OPs mich interessieren. Angefangen habe ich mit HNO und Orthopädie. Dort gibt es viele kurze Eingriffe, also auch viele Ein- und Ausleitungen. Ich durfte ab dem ersten Tag selber intubieren (oder es zumindest versuchen), bebeuteln, Zugänge legen und so weiter und wurde ermuntert, zu diesem Zwecke auch zwischen OP-Sälen zu springen.

Im weiteren Verlauf war ich auch in den Herz- und Allgemeinchirurgischen Sälen, wo es dann etwas fortgeschrittener mit dem Kennenlernen von Einlungenventilation mit Doppellumentubus, Herz-Lungen-Maschine etc. weiterging. Die erfahrenen Anästhesisten haben mir sogar das chirurgische Vorgehen (z.B. bei der Bypass-OP) genauestens erklärt, wobei ich den Logenplatz am Kopfende hatte.
Ich durfte dann auch arterielle Zugänge und ZVKs legen (natürlich unter Aufsicht und Anleitung), Arterien später sogar eigenständig.

Die Bereitschaft, Fragen zu beantworten oder alles sogar ungefragt zu erklären war bei fast allen Anästhesisten sehr gross. So habe ich bei einem sehr viel über Beatmung (sogar sehr spezielle und fortgeschrittene Dinge) gelernt, ein anderer besprach mit mir sehr geduldig und sehr systematisch alle Medikamente im Anästhesie-Wagen, später durfte ich ganze Narkosen selber durchführen, inkl. Dokumentation. Wieder ein anderer hat sich Notfallszenarien ausgedacht, die ich dann im Frage-Antwort-Spiel lösen musste.

Das ganze war eigentlich eine perfekte Lehre mit 1-zu-1-Betreuung, die - auch dank ein bisschen Basisvorbereitung meinerseits - sehr gewinnbringend war.

Aehnlich gute Erfahrungen habe ich dann auch in der Schmerztherapie gemacht, die in der Charité aus vier stationären Betten (zur Einstellung chronischer Schmerzpatienten oder Opiatentzug), einer Ambulanz für chronischen Schmerz, einem schmerztherapeutischen Konsildienst, sowie einem Akut-Schmerzdienst für postoperativen Schmerz besteht.
Alle Aerzte haben sich sehr über das Interesse an ihrer Arbeit gefreut und waren sehr bemüht, das ganze für mich gewinnbringend zu gestalten, mir Dinge zu erklären und Raum für Fragen zu lassen. Hier durfte ich neben Hospitationen in der Ambulanz und Mitarbeit auf Station auch alleine zu Konsilen gehen und habe dann die Fälle telefonisch besprochen, woraufhin ich dann mit dem Arzt/der Aerztin zusammen Therapieempfehlungen ausgesprochen habe.
Alles in allem kann man die Zeit in er Schmerztherapie am besten als "Hospitation" beschreiben, in der ich aber sehr grundlegende Dinge gelernt habe, die für jede Fachrichtung relevant sind!

Insgesamt also eine ganz eindeutige Empfehlung für eine Famulatur in dieser Abteilung!

Bewerbung

Die Bewerbung lief unkompliziert etwa einen Monat vorher per eMail an das Lehrsekretariat der Anästhesie (Annegret.Bischoff@charite.de). Die Zusage hatte ich am selben Tag und musste noch eine überschaubare Anzahl an Unterlagen einreichen.

Wichtig zu wissen ist aber auch, dass ich meine Famulatur während der Vorlesungszeit gemacht habe. Ich weiss nicht, ob es in den Semesterferien genauso einfach ist.

Unterricht

Kein Unterricht

Tätigkeiten

Braunülen legen
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Punktionen
Poliklinik

Dienstbeginn

7:00 bis 8:00 Uhr

Dienstende

15:00 bis 16:00 Uhr

Studientage

1x / Woche frei

Tätigkeiten

Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich