Pro: ich hab unheimlich viel gesehen, was es in Deutschland wahrscheinlich gar nicht mehr oder sehr selten gibt. In Deutschland durften wir Studenten nicht mal bei einer gynäkologischen Untersuchung zusehen, hier hab ich selbst welche gemacht, in Ops assistiert und bei vielen Geburten zugesehen. In der Notaufnahme (vor allem in dem ländlicheren Krankenhaus Kalafong, wo man hinrotieren kann und auch sollte :) geht´s wirklich ziemlich zu und es gibt leider jede Menge septische Aborte und auch Totgeburten. Als Student kann man einiges machen, wenn man will (man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein). Man kann auch für ca. 250 Euro in einem Guesthouse auf dem Campus wohnen, oder im "Sunset View", einem etwas teuereren, aber sehr schicken Privathaus.
Contra: man rotiert täglich mit ca. 4-5 Studenten über die verschiedenen Bereiche - Poliklinik - Station - Geburtenbereich - Notaufnahme - OP und man kann meist nicht viel machen, weil 3 andere Studenten auch gerade keinen Patienten haben. Die Schwestern verhalten sich den Studenten gegenüber unmöglich und vor allem Kalafong hat ein echtes Chaosproblem - keiner weis genau, was er da grade macht und die Akten sind einfach völlig ungeordnet. Jeden Tag ist man einem anderen Assistenz- oder Facharzt zugewiesen, deswegen kennen die einen kaum und man hat kaum Chancen auf ein Empfehlungsschreiben.
--> Insgesamt hat es sich aber doch gelohnt, einmal ein afrikanisches Krankenhaus zu sehen, man sollte aber am besten eine Disziplin wie Gyn/Päd/Innere wählen, da Chirurgie in Steve Biko von einem echten Drachen von verstaubtem Chirurgen geleitet wird, wo man gerne mal jeden Tag der Woche auftauchen muss.
Bewerbung
Die Bewerbungsunterlagen müssen spätestens 4 Monate vor Famulaturantritt in Südafrika angekommen sein, damit sie einen platzieren können.
Einfach Email an :
Veronica Tredoux <Veronica.Tredoux@up.ac.za>
da bekommt man dann ein Bewerbunsformular, das man nur noch ausfüllen und vom Dekanat unterzeichnen lassen muss, 2 Passbilder dazu, fertig!