Wer eine Famulatur in China machen möchte, dem kann ich allgemein das Shanghai East Intarnational Hospital empfehlen!
Ausländische Studenten sind hier sehr willkommen, mann kann selbst entschieden, in welcher Sprache man kommunizieren möchte (Chinesisch oder Englisch) und auch, wie viel man lernen will.
Das einzig Negative vorweg: man darf selbst nicht eigenständig praktisch arbeiten. Es gibt ein sehr gutes zahlenmässiges Aerzte-Patienten-Verhältnis und die chinesischen Studenten und Assistenzärzte laufen selbst die meiste Zeit mit den Fachärzten mit oder schreiben Briefe. Da hat man selbst einfach keinen Vorrang.
Jetzt das Positive: Man lernt zu untersuchen und hat je nach Station super Unterricht.
Der Chef der Pulmo versucht derzeit Englisch zur Teamsprache zu machen, um seine Mitarbeiter und Studenten damit für den Internationalen Austausch zu trainieren. Demnach sind alle Fortbildungen (i.d.R. 1-2 pro Woche) auf Englisch. Ausserdem macht der Chef persönlich täglich nach der Mittagspause Unterricht am Krankenbett oder zu speziellen Fällen, ebenfalls auf Englisch. Toll!
Im East Hospital gehört es zur täglichen Routine jeden Patienten jeden Morgen zu untersuchen, vor allem abzuhören, die Krankenakte zusammen zu fassen, neue Befunde und das weitere Vorgehen zu besprechen (alles direkt am Patientenbett und vor den Angehörigen). Demnach in der Regel auf Chinesisch, aber auf der Pulmo bilingual durch den engagierten Chef.
Allgemein sind Chinesischkenntnisse für die Patientengespräche eine gute Sache und haben mir sehr geholfen.
Zu den Zeiten: die Stationsbesprechung auf der Pulmo beginnt um 8.00Uhr, danach geht es zur Visiste. Jeden Mittag gibt es für die Studenten ein Fenster von zwei Stunden, in dem erst früh gegessen wird und sich dann alle mit ihren Büchern zum freien Arbeiten ins Aerztezimmer setzen (Gruppenzwang der wirkt, ich hab viel im Herold gelesen:-).
Der Chefunterricht ist je nach dessen Terminplan ab etwa 14Uhr bis maximal 16Uhr.
Jeden Freitag gibt es eine Stunde Unterricht für die ausländischen Studenten auf Englisch. Weil ich in der "Sommerpause" des Krankenhauses da war, fand der nur jeden zweiten Freitag statt.
Was Freizeit angeht: die Chinesen wissen das man Praktikant ist und in China wird allgemein nicht offen kritisiert. Wenn man sich also einen Lenz machen und früh verschwinden oder mal auf krank machen will, dann kann man das hier besser als in Deutschland. Niemand wird einen offen kritisieren und man bekommt die Unterschrift auch, wenn man um 12Uhr geht. Aber es ist wirklich schade um den Unterricht, der zwar in langsamem Tempo statt findet, aber interessant ist.
Bewerbung
Wenn man einen Wohnheimplatz möchte, ein halbes Jahr im Voraus, sonst auch kurzfristig möglich.