Grundsätzlich eine sehr schöne, lehrreiche Famulatur.
Dein Tag fängt offiziell um 7:30 h zur Chefvisite an, bei der du dann einen Patienten vorstellen musst. Da du um halb acht bereits fertig vorbereitet sein musst (also dir die Akte angeschaut, EKGs und andere Befunde durchgeblickt, den Patienten ev. nochmal abgehorcht und mit ihm geredet haben solltest), ist der wahre Dienstbeginn ca. 7 Uhr. Die Chefvisite läuft auf ISKA, der kardiologischen Intensivstation, ca. 1,5 bis 2 Stunden ab und ist wirklich sehr lehrreich. Man wird einiges gefragt und wird auch mal schnell zum EKG auswerten rangezogen. Selbst wenn man nicht alles erkennt ist einem keiner böse (da bei uns EKG auswerten in der Uni bis auf einen freiwilligen EKG-Kurs recht kurz kommt, ging das vielen so am Anfang). Nach der Chefvisite geht in der Regel die gesamte PJ-/Famulantentruppe frühstücken, danach verteilt man sich nach Einteilung im ganzen Haus. Man kann bei jeder denkbaren Untersuchung zuschauen (Herzkatheter, Ergo, Echo etc.), auf ISKA bleiben, zu den Rhytmologen schauen (im Herzzentrum eine eigenständige Abteilung), auf die Normalstationen gehen, in der Brustschmerzambulanz Patienten aufnehmen oder auch mal die (Hybrid-)OPs besuchen. Ich habe auch einen über eine Woche dauernden kleinen Ausflug in die Angiologie gemacht (gehört schon zum Parkkrankenhaus; da durfte ich auch mal ein bisschen Halsgefässe schallen), war alles kein Problem. Man kann sich genrell sehr frei bewegen.
Um 13 h ist Mittagsbesprechung, bei der einer der Studenten einen besonders interessanten Fall vorstellt (ca. 5 min mit Powerpoint vor einem Grossteil der Aerzteschaft). Am Anfang ist man recht nervös, aber das geht dann schon. Keiner ist einem böse, wenn man mal was verpeilt. Ausserdem hat man den gesamten Vormittag nach der Chefvisite zur Verfügung, um sich auf den Vortrag vorzubereiten.
Gegen 15:30 gibt es eine Studenten-Fortbildung, die von den Assistenzärzten der Intensiv veranstaltet wird, die sich eigentlich immer lohnen und die meist auch gut vorbereitet sind.
Als kleiner negativer Punkt ist anzumerken, dass die Assistenten meist sehr nett und bemüht sind, aber selbst sehr viel zu tun haben. Dennoch kann ich die Kardio im Herzzentrum nur empfehlen.