Ueber einen Freund kam ich dazu, eine Famulatur in Coesfeld zu machen. Das ansonsten wohl eher sporadisch von Famulanten besuchte Krankenhaus ist ein angenehmer Kontrast zu grossen Häusern, in denen man als Famulant schon eher eine gewohnte Last als ein betreuungswürdiger, zukünftiger Kollege darstellt.
Das Team der Medizinischen Klinik 2 (Kardiologie/Angiologie) und auch der MK 1 (Allg. Innere Medizin) besteht aus vielen jungen (Assistenz)Aerzten. Von der Schwesternschülerin bis zum Chefarzt waren alle sehr nett und hilfsbereit und haben von sich aus sehr viel erklärt. Nach der morgendlichen Auswertung der Telemetrie zusammen mit einem der Assistenten, wobei man viele interessante EKGs zu sehen bekam, begleitete ich die Aerzte zu ihren Untersuchungen.
Man hat die Chance, bei Ergometrie, Schrittmacherkontrollen, Herzkatheteruntersuchungen und Herzechos zuzusehen; je nach Vorliebe geht man einfach mit den Aerzten mit. Auch die Oberärzte und der Chefarzt nehmen sich sehr viel Zeit, einem alles zu zeigen und zu erklären.
Gab es auf meiner Station mal nichts Spannendes zu tun, wurde ich an die Kollegen der MK1 vermittelt und konnte dort bei Sonos und dergleichen zusehen.
Nachmittags durfte ich nach kurzer Zeit und einer Einweisung in die internistisch orientierte Untersuchung selbstständig Patienten aufnehmen.
In den letzten 3 Tagen meiner Famulatur waren es dann doch wesentlich mehr Famulanten, als gedacht, und die neuen PJler kamen noch dazu. Auf D3 waren wir dann zu zweit, während eine andere Famulantin, die sich auch für die Kardio beworben hatte, schon in die Notaufnahme gesteckt worden war. 2 Famulanten auf einer Station finde ich bei einem Krankenhaus dieser Grössenordnung zu viel, da man sich alle Aufgaben teilt und sich ein wenig gegenseitig auf den Füssen steht. Am letzten Tag bin ich deshalb auf eine andere internistische Station ausgewichen, was auch interessant war.
Ich habe die Famulatur in der Kardiologie bewusst vor dem Kardiosemester gemacht und einen umfassenden Eindruck der Krankheitsbilder sowie ihrer Therapie erhalten. Dadurch, dass die Aerzte viele EKGs mit mir befundet haben und zwischendurch auch immer Fragen gestellt haben, habe ich mit ein wenig Nachlesen sehr viel gelernt.
Einmal pro Woche gibt es eine Fortbildung für alle, eine EKG-Besprechung einmal pro Woche wird wohl gerade etabliert.
1 Essen (Frühstück/Mittag) pro Tag ist kostenlos, man wird also ganz gut satt.
Unterkunft auf Anfrage ebenfalls kostenlos ganz in der Nähe (im Katharinenstift), grosses Zimmer mit eigenem Bad, frisch renoviert.
Bezahlung von 200EUR pro Monat steht zwar noch auf der Homepage, entfällt aber, seitdem Coesfeld jetzt Akademisches Lehrkankenhaus ist und PJler hat.
Bewerbung
Ca. 4 Wochen vorher bei der Chefarztsekretärin (keine schriftliche Bewerbung nötig, nur Email mit Zeitraum und Personalien).
