Famulatur Unfallchirurgie in Universitaetsklinikum Freiburg (6/2010 bis 7/2010)

Krankenhaus
Universitaetsklinikum Freiburg
Stadt
Freiburg
Station(en)
Stromeyer
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
6/2010 bis 7/2010
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Zu meinen Tätigkeiten gehörten:
Blutentnahmen (jeden Morgen ne ganze Latte), Zugänge legen, Haken halten, ab und zu mal nen Brief schreiben und der Pflege "zuarbeiten" (Verbände, Redons, EKGs).

Insgesamt habe ich also in der Famu NICHTS neues gelernt, Blut abnehmen konnte ich vorher, sonst hätte ich immer ewig gebraucht, aber ich habe nicht ein einziges Mal nen Pat untersucht, die beiden AAs auf Station waren zwar freundlich, aber hatten keine Zeit, mir irgendwas beizubringen. Die Pflege war durchgängig nett, aber ich finde trotzdem, dass sie ihre Redons gefälligst selber ziehen sollen, solche Arbeiten nerven mich ohne Ende, aber es gab nur einen, der von sich aus gesagt hat, lass mal, ich mach das. Auch wenn mal ein EKG zu schreiben war, haben alle die Hände gehoben, sie könnten das nicht und ich musste es dann machen.

Ums mir selbst bisschen spannender zu machen, bin ich in den Schockraum gegangen, die waren da alle sehr nett und haben mich immer angefunkt, wenn was reinkam und ich konnte dann zuschauen, viel machen durfte man dort aber nicht. Es vergeht eigentlich kein Tag ohne Schockraum. Man kann dann auch weiter mitlaufen zum CT und OP und schauen, wie es weitergeht nach zB SHT.

Es hätte die Möglichkeit gegeben, noch mit in die Orthosprechstunden in der Poliklinik zu gehen, aber hab ich nicht gemacht, weil es dort so schnell gehen muss, dass man nur zuguckt und da schläft man ja ein.

Station konnte ich mir bei der Bewerbung raussuchen, Stromeyer ist die Privatstation, dh jeden morgen um 7 h Chefvisite ca. 1h lang. Immer 20 Leute im Zimmer, da muss man sich ganz schön vordrängeln, um was mitzukriegen und Zeit für Fragen ist kaum. Ausnahme ist Dr. S., von dem kann man wirklich was lernen und der rettet regelmässig den Morgen mit nem kleinen Spass. Das Gute an dieser Station ist, dass man alles gemischt hat, auf den anderen Stationen gibt es entweder Knie, oder Wirbelsäule usw, hier liegt alles, was eben privat ist. Der Chef ist für nen Chef ganz nett, im OP war er etwas anstrengend, und es vergeht kaum ne OP, ohne dass er zumindest mal die Nase reinsteckt, aber zumindest habe ich nie erlebt, dass sich mal Aerzte unternander angemotzt hätten, das finde ich schon recht wichtig.

Nach der Visite ist 1h Morgenrapport im KHS, das ist das dämlichste überhaupt, als Student bekommt man nur einen Stuhl, wenn alle Aerzte sitzen (Hierarchie!) und man bekommt nicht mit, was die Chefs da vorn murmeln, während die Bilder der OP-Pat für den jeweiligen Tag durchgespult werden. Sowas gibts nachmittags auch noch mal, aber da kann man sich wenigstens drücken.

Im OP ist man der Hakenhalter vom Dienst, wenn man sehr drängelt, darf man eventl. mal nähen, aber meistens ist keine Zeit. Das OP-Spektrum ist quasi unbegrenzt, ich hab zig Hüft-Teps und Osteosynthesen assistiert, bei spannenden OPs mit netten Operateuren haben sich manchmal andere PJler vorgedrängelt, also mit den Studenten unternander war kein sonderlicher Kontakt. Die Stimmung im OP ist aber im Allgemeinen locker, und ich wurde nie angeknurrt und konnte auch mal was fragen, von sich aus reden die Aerzte aber kaum mit einem, das bessert sich auch nicht gross, wenn man länger da ist, also man wird selten mit Namen angesprochen und wenn, dann nur, wenn jemand was von einem will. Die OPs sind teils körperlich etwas fordernd, aber bei mir als zartem Mädel gab es zum Glück auch mal junge Kerle, die gesagt haben, komm jetzt nehm ich mal das Bein.

Also im Op hält mans aus, auf Station isses langweilig. Man muss selber schauen, wo man bleibt, die ersten Tage hab ich immer drauf gewartet, dass jemand sagt, was jetzt Programm ist, aber da sitzt man nur in der Ecke.

Für Mittagessen ist überhaupt nie Zeit, mal ne 5-Minuten-Terrine in der Stationsküche runterstürzen, that´s it. Das find ich nicht gut. Aber auch von den Aerzten hats nie einer geschafft, mal in die Kantine rüberzulaufen. Und die Startzeit früh 6.50 ist natürlich zum Kotzen, zumal man weiss, dass man für eine Visite und einen Morgenrapport aufsteht, wo man nur die Zeit absitzt.

Geld gibts wie allgemein hier üblich keins, was zusammen mit der vielen Arbeit und dem quasi nicht vorhandenen Lerneffekt der Grund dafür ist, warum ich niemandem empfehlen würde, an ner deutschen Uniklinik zu famulieren, also jedenfalls nicht in der Mehrheit der Chirurgien, für mich selbst wars auch das letzte Mal. Insgesamt kriegt man selten mal ein danke, der eine Stationsarzt hat am letzten Tag wenigstens gesagt, dass ich für ihn eine Hilfe war und sehr flott und zuverlässig. Mir wurde auch mein Wunsch nach einem Zwischenzeugnis zugesagt, wo halt drin steht, wie ich arbeite, damit ichs bei weiteren Bewerbungen mal leichter hab, das brauch ja nur 5 Zeilen lang sein, so lange da ein Klinikstempel drunter ist, aber trotz zigfacher Erinnerung auch Monate hinterher habe ich dieses Zeugnis am Ende nie bekommen.

Die Zeit war trotzdem ok, da es personell keinen Zoff gab, war es jetzt nicht so, dass ich nur die Tage gezählt hab, aber man fühlt sich eben schon als kostenlose Arbeitskraft ausgenutzt.
Bewerbung
kur vorher langt
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Mitoperieren
EKGs
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
3
Lehre auf Station
2
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.87