Insgesamt war es eine sehr schöne Famulatur, man wurde direkt ins Team integriert und konnte sich nach kurzer Eingewöhnung frei zwischen den beiden chirurgischen Stationen, dem OP und der Ambulanz bewegen. Zu Beginn meiner Famulatur war ich die Einzige Famulantin der Chirurgie, was ein enormer Vorteil war. Ich stand täglich für mehrere Punkte auf dem OP-Plan (Haken halten meist, aber man bekommt viel erklärt und gezeigt!), war einer der beiden Stationen zugeteilt und konnte je nach Zeit und Lust in die Ambulanz oder die Chefsprechstunde gehen.
Vor allem die Ambulanz hat sich sehr gelohnt, da ich dort mehrere Platzwunden versorgen konnte und Patienten aufgenommen habe.
Eine sehr engagierte Oberärztin der Inneren Medizin hat einmal pro Woche einen Ultraschallkurs für die Assistenten der Klinik veranstaltet, zu dem wir Famulanten auch nach Zeit und Interesse gehen konnten - ich war jede Woche dabei (lohnt sich). Ansonsten hat der Chefarzt der Chirurgie in unregelmäßigen Abständen auch selbst kleinere Fortbildungen zu verschiedenen chirurgischen Themen gehalten.
Unterkunft, Essen und Kleidung wurden gestellt. Gewohnt habe ich im Schwesternwohnheim direkt neben der Klinik mit Gemeinschaftsküche und -bad auf jedem Stockwerk und eigenem Schreibtisch und Waschbecken im Zimmer. So eine Art Jugendherbergsatmosphäre ;), taugt völlig!
Freizeitmäßig taugt die Gegend nicht wirklich, Münchberg ist ein ziemlich verschlafenes Nest.
Da wir aber sehr viele Famulanten waren konnten wir viele Dinge zusammen machen, z.B. abends im Wohnheim kochen, Ausflüge in die Umgebung (Hof, Bayreuth, die Kollegen in Naila besuchen (gehört auch zu den KlinikenHochfranken, selbe Bedingungen wie in Münchberg!)) etc. . Am Wochenende bin ich aber immer nach Hause (ca. 100km) gefahren.
Insgesamt waren alle total nett und hilfsbereit, man konnte alles fragen und wurde von der Sekretärin bis zum Chefarzt durch die Bank weg sehr freundlich aufgenommen.
Vom Lerneffekt her wäre sicher noch mehr drin gewesen, was aber vorallem dadurch flöten ging, dass ab meiner zweiten Woche dort viel zu viele Famulanten gleichzeitig im Haus waren und einfach nicht genug Arbeit für alle da war.
Immerhin habe ich ein paar Platzwunden genäht und durfte auch einmal im OP eine größere Wunde nähen.
Bewerbung
6 Monate vorher per Telefon (Sekretärin der Chirurgie)