Tolle Famulatur in wunderschöner Umgebung!!!
Schon alleine wegen den umgebenden Bergen lohnt sich eine Famulatur in Meran. Die Stadt an sich ist klein und ziemlich touristisch, für einen Monat aber auf jeden Fall sehr zu genießen.
Die Pädiatrie in Meran ist mit einem Chefarzt (Primar), 2 Fachärztinnen und 2 Assistenten sehr überschaubar. Trotzdem werden alle Bereiche des Faches abgedeckt und man kann eigentlich immer dahin, wo gerade was los oder was einen besonders interessiert. Genauer gesagt heißt das...
- Station: man schaut der Stationsärztin über die Schulter, darf selbst Patienten aufnehmen, untersuchen und die Briefe anlegen.
- Neugeborene: tägliche viele U1 (Erstuntersuchung) und U2 (Entlassungsuntersuchungen), bei denen man immer zuschauen und oft auch mituntersuchen darf; außerdem kann man immer mit zu Sectios
- Notaufnahme + Ambulanz: meist zuschauen und mituntersuchen, manchmal darf man auch einen Patienten alleine "vorbereiten"; die Fälle sind sehr vielfältig (von der klassichen Erkältung über SHT bis hin zu komplexen neurologischen Fällen)
- Sono: klassicher Neugeborenerhüftschall, Schädel, Abdomen, Herz, ...
Die Ärzte sind alle wirklich total nett und bemühen sich sehr darum, einem so viel wie möglich zu erklären und beizubringen. Leider ist die Abteilung chronisch unterbesetzt, d.h. es ist immer sehr viel zu tun und manchmal bleibt wenig Zeit zum Erklären.
Wir waren durchweg relativ viele Famulanten und oft mehr Studenten als Ärzte, was letztlich auch der einzige Negativpunkt war. Deshalb vielleicht nicht gerade zur Stoßzeit die Famulatur machen (auch wenn es sicher oft nicht möglich ist).
zur Sprache: Da 4 der 5 Ärzte deutschsprachig sind und die einzige Italienerin sich über alle freut, mit denen sie deutsch üben kann, ist es prinzipiell kein Problem kein Italienisch zu sprechen. Allerdings gibt es immer wieder Patienten, die eben nur Italienisch sprechen und dann ist es doch schade, nicht alles zu verstehen und vor allem nicht mit ihnen reden zu können. Ich selbst konnte, als ich nach Meran kam, kein Italienisch - dafür Spanisch. Man braucht zwar ein bisschen Zeit, aber nach max. 2 Wochen hat man sich so ins Italienische reingehört, dass man genug versteht und sich auch die gängigsten Redewendungen angeeignet hat.
zur Unterkunft: Ich habe im Kolpinghaus gewohnt, was zwar wesentlich teurer als das Wohnheim ist, dafür aber auch wirklich komfortabel (3-Sterne-Hotel!) mit schönen Doppelzimmern (können aber auch alleine belegt werden), Frühstück und Pool im Garten.
Alles in allem also sehr zu empfehlen für alle Berg- und Wanderbegeisterten, die etwas über Pädiatrie lernen wollen.